Synonym(e)
Definition
Einteilung
Ein Zinkmangel kann nach 4 Kategorien aufgeteilt werden:
- TypI: unzureichende Aufnahme, tpyischerweise uafgrund von Unterernährung oder geringem Zinkgehalt in der Muttermilch.
- TypII: erhöhte Zinkverluste, die durch Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts oder der Harnwege wie chronischer Durchfall entstehen können.
- Typ III: Malabsorption, die genetisch bedingt sein kann, wie bei Acrodermatitis enteropathica, oder nicht genetisch bedingt, aufgrund von Erkrankungen wie Colitis ulcerosa, oder übermäßiger Aufnahme von Substanzen wie Phytinsäure, Kupfer, oder Eisen, die die Zinkabsorption hemmen.
- Typ IV: erhöhter Bedarf, der häufig in Zeiten Stellen Wachstums während der Schwangerschaft unter Stillzeit beobachtet wird
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Manifestation
Die Symptome der genetischen Acrodermatits enteropathica manifestieren sich kurz nach dem Abstillen da durch die erhöhte Biovedrfügbarkeit von Zink durch niedermolekulare Bindungsliganden in der Muttermilch das Auftreten der klinischen Symptome verzögert wird. Nicht gestillte Säuglinge entwicklen die Symptome typischerweise im Alter von 4-10 Wochen.
Erworbener Zinkmangel kann in jedem Alter auftreten, wobei Frühgeborene aufgrunnd geringer Zinkreserven und eines erhöhten Zinkbedarfs besonders gefährdet sind.
Lokalisation
Klinik
Zu unterscheiden ist zwischen:
- Akuter Zinkmangeldermatitis: Schubweise verlaufendes papulovesikulöses, scharf begrenztes Ekzem. Periorale und perianale Erosionen, Skrotalekzeme. Flache Blasen in den Beugefalten der Finger und Palmae. Verzögerte Wundheilung.
- Chronischer Zinkmangeldermatitis: Ekzematöse oder psoriasiforme Hautveränderungen, evtl. generalisiertes Exsikkationsekzem, akneiforme Follikulitiden, diffuse Alopezie, Nageldystrophie, Beau-Reilsche Querfurchen der Nägel. Weitere Störungen: Wachstumshemmung, Infektanfälligkeit, gastrointestinale Störungen, Photophobie, psychische Störungen. S.a. Acrodermatitis enteropathica.
Klinische Beispiel für Zinkmalgeerkrankungen:
- Hereditärer Enzymdefekt: Acrodermatitis enteropathica.
- Zinkverlust bei Diarrhoe, Fistelsekretion (z.B. Colitis ulcerosa).
- Malabsorption (z.B. Morbus Crohn; Zöliakie, Morbus Wilson, Pankreatitis)
- Verbrennungen
- Malnutrition (z.B. Alkoholismus, vegetarische Ernährung)
- Erhöhter Verbrauch/Ausscheidung (z.B. Wachstum, Schwangerschaft, Stillzeit, atopisches Ekzem, Diabetes mellitus, Leberzirrhose, Infektionen, Diuretika)
Labor
Während der Behandlung ist eine Kontrolle der serum- oder Plasmazinkspiegel und die Aktivität der zinkabhängigen Enzyme alle 3-6 Mnate notwendig.
Diagnose
Erniedrigung von Serumzinkspiegel und alkalischer Phosphatase.
Bei verdacht auf ein genetisches Zeinkmangelsysdnrom empfiehlt sich eine Whole-Exome-Sequenzierung z.B. um Varianten im SCL39A4-Gen (Acrodermatitis enteropathica) zu identifizieren.
Differentialdiagnose
Therapie
Alimentäre Zufuhr:
- Zink-Quellen in der Nahrung stammen zu 33% aus Fleisch und Fleischwaren, 25% aus Milch, Milchprodukten und Eiern, 20% aus Getreideprodukten und 20% aus sonstigen Quellen.
Merke! Ein hoher Calciumgehalt und fettarme Ernährung verschlechtern die Zink-Ausnutzung.
Medikamentöse Substitution:
- Zumeist orale, in schweren Fällen parenterale Gabe löslicher Zinkverbindungen wie Zinksulfat, -acetat, -lactat unter Kontrolle des Serumzinkspiegels. Substitution z.B. mit Unizink (3 mg/kgKG /Tag). Außerdem Eiweißsubstitution (Zink wird im Serum an Albumin gebunden transportiert). Kontrolle Serumeiweiß: Gewünschter Plasmaeiweißanstieg (g/l) mal Plasmavolumen (l/kg KG) mal 2 = Menge der benötigten Eiweißsubstitution (Albumin 5-20%).
- Eine Überdosierung sollte vermieden werden, da diese zu Durchfall, Schwindel, Erbrechen führen kann. Eine chroische Überdosierung kann mit Neutropenie, Leukopenie und einem Kupfer-/Eisenmangel einhergehen.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir
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Verweisende Artikel (8)
Acrodermatitis enteropathica; Darmerkrankungen, Hautveränderungen; Nekrolytisches akrales Erythem; Sebostase; Spurenelemente, Mangelerscheinungen; Zink; Zinksulfat; Zöliakie Hautveränderungen;Weiterführende Artikel (15)
Acrodermatitis enteropathica; Alopezie (Übersicht); Beau-Reilsche Querfurchen der Nägel; Blase; Colitis ulcerosa; Ekzem (Übersicht); Exsikkationsekzem; Follikulitis (Übersicht); Morbus Crohn ; Psoriasis (Übersicht); ... Alle anzeigenDisclaimer
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