Monographie

Zuletzt aktualisiert am: 06.06.2021

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Synonym(e)

Monographie; Phytopharmazeutische Monographien

Definition

Eine Monographie ist eine wissenschaftliche Arbeit über ein spezielles Thema, die in der Regel von einem Autor verfasst wird. Z.B. ist eine Promotion eine Monographie. In der Pharmazie beschreiben Monographien spezielle Einträge im europäischen sowie in den nationalen Arzneibüchern.
Monographien sind einerseits Ergebnis eines kumulativen Wissens, andererseits vereinheitlichen sie die sichere Anwendung z.B. von Phytopharmaka. Für deren Qualität setzen die Monographien der Arzneibücher (Europäisches Arzneibuch, Deutsches Arzneibuch, gegebenenfalls auch die Arzneibücher anderer Mitgliedsstaaten) gemeinsam entwickelte und akzeptierte Standards.

Um Wirksamkeit und Unbedenklichkeit pflanzlicher Arzneimittel zu definieren, sind die HMPC-Monographien in Europa heute die vorrangige Quelle. 

 

 

Allgemeine Information

Den Kenntnisstand zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit pflanzlicher Arzneidrogen geben die Arzneibücher aber nicht wieder. Dafür stehen der Fachwelt verschiedene Monographie-Sammlungen zur Verfügung. Die in Deutschland bekanntesten sind folgende Monographiesammlungen:

die Monographien der Kommission E

die WHO-Mongraphien

die ESCOP- Monographien

die HMPC-Monographien.

Lange Zeit bildeten die Monographien der Kommission E den in Deutschland gültigen offiziellen Standard, der weltweit Anerkennung und Beachtung fand. Da diese Texte seit 1994 nicht mehr revidiert wurden, haben sie mittlerweile an Aktualität und an Bedeutung verloren.

HMPC-Monographien: Die HMPC-Monographien (HMPC: Committee on Herbal Medicinal Products) sind der neue regulatorische Standard, der aufgrund europäischer Gesetzgebung für die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) erstellt wird. Dabei stehen der Fachwelt und der Öffentlichkeit nicht nur die Zusammenfassung in Form der Monographien zur Verfügung, sondern auch die Bewertungsberichte und die Referenzlisten. Damit ist es jederzeit möglich, sich über den aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand zu informieren.

WHO-Monographien: Die Monographien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der ESCOP (European Scientific Cooperative on Phytotherapy) sind keine offiziellen Sammlungen. Dennoch leisten sie ihren Beitrag zur internationalen Diskussion und zum globalen Verständnis für die Bewertung pflanzlicher Arzneimittel. Im Vergleich zu den offiziellen regulatorischen Sammlungen beinhalten WHO- und ESCOP-Monographien teils abweichende Sichtweisen und Perspektiven.

Literatur
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  1. Knöss W  et al. (2014) Rechtliche Rahmenbedingungen. Pharmakon Schwerpunktheft: Komplementäre Therapierichtungen. Pharmakon 2 : 143-150.
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