Definition
Levamisol ist eine synthetische Verbindung, die aus Imidazothiazol gewonnen wird und ursprünglich als Anthelminthikum in der Veterinärmedizin verwendet wurde. Aufgrund seiner immunmodulatorischen Eigenschaften wurde es früher auch bei Menschen als Onkologicum und verschiedenen Autoimmunerkrankungen eingesetzt. Im Jahr 1999 führten Berichte über schwere Neutropenie zur Rücknahme des Medikaments vom Markt.
Etwa 70–80 % des Kokains sind mit Levamisol „gestreckt“, das zur Erhöhung des Volumens und der stimulierenden Eigenschaften zugesetzt wird. Levamisol wird zu diesem Zweck verwendet, da es eine ähnliche weiße, pulverförmige Konsistenz wie Kokain hat und in gängigen Verunreinigungstests wie dem „Bleach-Test”, einem beliebten Straßentest zur Überprüfung der Kokainreinheit, nicht nachgewiesen werden kann. Darüber hinaus verstärkt Levamisol die suchterzeugende Wirkung von Kokain, indem es als Nikotinantagonist wirkt und die Freisetzung von Glutamat verlängert und verstärkt.
Das Spektrum der durch Kokain und Levamisol verursachten Autoimmunmanifestationen lässt sich in drei sich überschneidende klinische Bilder zusammenfassen:
Kokain-induzierte destruktive Läsionen der Mittellinie (CIMDL)
Levamisol-verfälschte Kokain (LAC)-Vaskulopathie/Vaskulitis
Kokain-induzierte Vaskulitis (CIV).
Unerwünschte Wirkungen
Exantheme, Nervosität, Schlafstörungen, Depression, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Diarrhoe, Obstipation, Stomatitiden; veränderte Wahrnehmung des Geschmacks, Grippe-ähnliche Symptome, Thrombozytopenie; Agranulozytose, Myalgie oder Athralgie, Enzephalopathie-ähnliche Syndrome, neurologische Auffälligkeiten, multifokale Leukenzephalopathie bzw. demyelinisierender Prozesse; Erhöhung der Triglyceride und Cholesterin.