Mate folium

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 14.07.2025

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Synonym(e)

IIlex paraguariensis; Jesuitentee; Mateblätter; Matetee; Mate-Tee; Maté Thé de Paraguay; Missionstee; Paraguaytee; Paragyay tee; Paranátee; Yerba; Yerba Mate

Definition

Mate folium sind die arzneilich genutzten getrockneten oder gerösteten Blätter des Mate-Teestrauches.

Zu unterscheiden sind grüne Mateblätter, deren Qualität im Deutschen Arzneimittel-Codex (DAC) und festgelegt ist und geröstete Mateblätter, Qualität im Europäischen Arzneibuch und im Deutschen Arzneimittel-Codex (DAC) festgelegt.

HMPC-Monographie: Traditional-use: Müdigkeit und Schwächegefühl, Erschöüfungszustände, auch zur Steigerung der Urinmenge bei leichten Harnwegsbeschwerden

ESCOP: keine Monographie

Kommission E-Monographie: geistige Ermüdung, körperliche Erschöpfung

Erfahrungsheilkunde: Stimulans, zur Unterstützung von Reduktionsdiäten.

Inhaltsstoffe

Wirksamkeitsmitbestimmende Inhaltstoffe sind Methylxanthine (Coffein: mindestens 0,4% nach DAC; Theobromin und geringe Mengen an Theophyllin), 4-14% Caffeoylchinasäuren, Catechingerbstoffe, weiterhin Flavonoide und Triterpene, Phenolcarbonsäuren: Chlorogensäure, Kaffeesäure

Wirkungen

Diuretisch, analeptisch, positiv inotrop, appetitdämpfend.

Anwendungsgebiet/Verwendung

Entsprechend den Indikationen der Kommission E: geistige und körperliche Ermüdung      

Dosierung

Mittlere Tagesdosis 3g Droge 

Unerwünschte Wirkungen

Die Häufung von oralen Karzinomen bei Mate-Tee-Trinkern bedarf weiterer epidemiologischer Untersuchungen. 

Kontraindikation

Magen- und Duodenalulzera, Hypertonie, Herz­rhythmusstörungen, Schilddrüsen­überfunktion, bei reduzierter Flüssigkeitsaufnahmem Schlafstörungen, Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren aufgrund der fehlenden Datenlage.

Wechselwirkungen

Die Wirkung von MAO-Hemmern kann verstärkt werden, Beruhigungsmittel werden durch das enthaltene Coffein abgeschwächt, Sympatho­mimetika verstärkt.

Handelsnamen

Oasis Bio-Kräutertee Mate Grün; Bad Heilbrunner Mate Tee Grün 

Hinweis(e)

Den Name "Mate" hat die Pflanze von dem speziellen Trinkgefäß erhalten, aus dem man den Matetee traditionell trinkt. Dieses Gefäß wird auch Kalabasse genannt.

Der Coffeingehalt pro Tasse ist etwa vergleichbar mit Kaffee oder Schwarztee.

Zerkleinerte Droge für Aufgüsse (Teezubereitungen mit heißem nicht kochendem Wasser); der Tee kann gesüßt (Zucker), auch mit  Milch oder Zitronensaft versetzt werden. Das Pulver der Droge kann in versch. Zubereitungen eingenommen werden. 

Matetee ist nicht selten mit Schadtsoffen (Anthrachinone und versch. Pestizide) belastet.  

Literatur
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  1. Bracesco N et al. (2011) Recent advances on Ilex paraguariensis research: minireview. J Ethnopharmacol 136: 378-384
  2. Dasanayake AP et al. (2010) Maté drinking and oral andoro-pharyngeal cancer: a systematic review and meta-analysis. Oral Oncol 46:82-86. 
  3. Gambero A et al. (2015) The positive effects of yerba maté (Ilex paraguariensis) in obesity. Nutrients 7: 730-750 J Ethnopharmacol 136: 378-384
  4. Heck CI et al. (2007) Yerba Mate Tea (Ilex paraguariensis): a comprehensivereview on chemistry, health implications, and technological considerations. J Food Sci 72:R138-R151.
  5. https://www.ema.europa.eu/en/documents/herbal-monograph/final-community-herbal-monograph-ilex-paraguariensis-st-hil-folium_en.pdf
  6. https://arzneipflanzenlexikon.info/mate-teestrauch.php
  7. Blaschek W (2015) Wichtl-Teedrogen und Phytopharmaka. Ein Handbuch für die Praxis. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft München. S 402-404

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