Synonym(e)
Definition
Unterirdischer verzweigter Wurzelstock (das Rhizom) der Kava Pflanze.
Die Droge, die früher im Deutschen Arzneimittel-Codex (DAC) festgelegt war, darf heute arzneilich nicht mehr genutzt werden. Das Bundesministerium für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat mit Bescheid vom 20. Dezember 2019 definitiv den Widerruf der Zulassungen Kava-Kava-haltiger Arzneimittel angeordnet. Auf der Grundlage der wissenschaftlichen Bewertung des Ausschusses für pflanzliche Arzneimittel (HMPC) der Europäischen Arzneimittel-Agentur wird das Nutzen-Risiko-Verhältnis als ungünstig bewertet..
HMPC: Im Jahr 2017 wurde entscheiden, dass das Risiko den Nutzen aufgrund von Leberschäden übersteigt. Zulassung am 20.12.2019 definitiv widerrufen.
ESCOP-Monographie: auf lebertoxische Wirkung hingewiesen. Indikation: Angstzustände, Spannungs- und Unruhezustände nicht-psychotischer Genese.
Kommission E-Monographie: nervöse Angst-, Spannungs- und Unruhezustände.
In Polynesien dient Kava-Kava zur Bereitung eines entspannenden, leicht euphorisierenden Getränks (Mazerat).
Kosmetikindustrie: s. unter Piper methysticum extract (INCI)
Inhaltsstoffe: 5 bis 6% Kavapyrone (Styrylpyrone, Kavalactone), wie Kavain, Dihydrokavain, Methysticin, Dihydromethysticin und Yangonin, Chalkone (Flavokavin A bis C) und Flavanone.
Unerwünschte Wirkungen
Lebertoxisch, Müdigkeit, Schwäche, Appetitverlust und Gewichtsabnahme. Reversible Gelbfärbung von Haut und Hautanhangsgebilden. Allergische Hautreaktionen, Pupillenerweiterung, Akkomodationsstörungen, Störung des oculomotorischen Gleichgewichtes.
Wechselwirkungen
Komatöse Zustande nach der Kombination von Kava mit Alprazolam, einem Diazepinderivat wurden beschrieben.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir
Kopernio

- https://arzneipflanzenlexikon.info/kava-kava.php
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Blaschek W (2015) Wichtl-Teedrogen und Phytopharmaka. Ein Handbuch für die Praxis. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft München. S 362-364