MAP-Kinasen

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Co-Autor: Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 10.07.2021

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Synonym(e)

MAP; MAPK; MAP-Kinase; Mitogen-aktivierte Protein-Kinasen

Definition

MAP-Kinasen (MAP steht für "Mitogen-activated protein") gehören zu der Klasse der Proteinkinasen und hier wiederum zu den Serin/Threonin-Kinasen.

MAP-Kinasen sind wichtige Schüsselenzyme des Zellstoffwechsels und phosphorylieren Proteine an Serin- oder Threoninresten. MAP-Kinasen sind ein Teil von hochkonservierten Signalkaskaden, welche die Induktion und Regulation verschiedener Phasen des Zellzyklus steuern, unter anderem das Zellwachstum, die Differenzierung, die Apoptose und Migration von Zellen.

Chemisch handelt es sich bei MAP-Kinasen um Proteinkinasen (Molare Masse 36-44 kDa), die andere Proteine an spezifischen Serin/Threonin Resten phosphorylieren (Serin-Threonin-Kinasen). 

Die MAP-Kinasen (MAP-K) werden durch Phosphorylierung direkt aktiviert und zwar an zwei Stellen: an einem Tyrosinrest und einem Threoninrest. Die Phosphorylierung erfolgt durch MAP-KK (MAP-Kinase-Kinase; s.u. MAP-Kinasen-Signalweg).

Aktivierte MAP-Kinasen, akkumulieren im Zellkern und posphorylieren dort kerneigene Transkriptionsfaktoren. Hierdurch wird eine Vielzahl von Zielgenen und damit zahlreichen Schlüsselfunktionen der Zellen reguliert. Sobald die MAP-Kinasen dephosphoryliert und damit inaktiviert werden, verteilen sie sich wieder im Zytosol und stehen für weitere Aktivierungszyklen zur Verfügung.

Hinweis(e)

Die hohe Mutationsrate im MAP-Kinase-Signalweg verdeutlicht seine Schlüsselrolle in der Melanomgenese. Ein in diesem Signalweg häufig durch Mutation oder Amplifikation pathologisch akitivierter Wachstumsfaktor ist der KIT-Rezeptor, der v.a. bei akalen (36%) und mukosalen (39%) Melanomen und bei Melanomen der chronisch lichtexponierten Haut alteriert ist. 

Oral verfügbare, Multi-Kinase-Inhibitoren (z.B. Sorafenib), spielen inzwischen eine bedeutende Rolle in der Onkologie.

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