Henna

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 18.05.2025

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Synonym(e)

TemporäreTätowierung; Temporärtatoo; Temptoo

Definition

Roter Farbstoff, der aus den getrockneten Blätterm des Färberstrauches gewonnen wird. Henna wird zum Färben von Haar, Haut und Nägeln verwendet. Die Verwendung als Haarfärbemittel bzw. als Köperfärbemittel (Temporärtatoos) begann bereits lange vor der christlichen Zeitrechnung.

Allgemeine Information

Die pulverisierten Blätter werden heute z.T. mit Paraphenylendiamin (PPD) oder in Kombination mit anderen Stoffen auf die Haare gebracht. Die Farbgebung reicht von rot-gold-blond bis schwarz.

Die wesentliche Verbindung stellt Lawson dar, 2-Hydroxy-1,4-naphthochinon, ein roter, antibiotisch wirkamer Naphthochinon-Farbstoff.  Lawson liegt in der frischen Pflanze als glykosidische Verbindung (Hennosid) vor.

Weiterer Gebrauch für Tierfutter, Färbung von Gebrauchsgegenständen, als Lebensmittelfarbstoff und Duftstoff.

Auf Wolle färbt Henna ohne Beize orangebraun.

Zum Haarefärben wird Henna mit Kalk und Wasser vermischt und heiß auf die Haare aufgebracht (hierdurch dauerhafte Färbung).

Die alten Ägypter nutzten Henna als Körperschmuck, für Haut, Nägel und Haare. In Indien ist das Handinnenflächenbemalen noch immer sehr populär. Zur Zeit erlebt Henna als Farbstoff für nichtpermanente Tatoos einen Aufschwung. 

Sensibilisierungen durch reines Henna sind selten. Allergen ist ein 2-Hydroxy-1,4-naphthochinon. Häufiger sind Sensibilisierungen durch das dem Henna beigemischten p-Phenylendiamin.

Komplikation(en)

Sensibilisierungen durch reines Henna sind selten. Allergen ist 2-Hydroxy-1,4-naphthochinon (Sensibilisierungspotenz: gering; Sensibilisierungshäufigkeit: sehr selten). Gelegentlich kann es im Zusammenhang mit der Verwendung von Henna als Haarfärbemittel zu Soforttypreaktionen kommen. Zu beachten ist der Zusatz von p-Phenylendiamin (s.u. Epikutantest) bei temporären Tätowierungen mit Henna; auf diesen Zusatz sind die meisten allergischen Reaktionen zurückzuführen.

Naturheilkunde

Blatt und Wurzel werden auch als Adstringens und Diuretikum bzw. zur Therapie von entzündlichen Hautkrankheiten verwendet.

Literatur
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  1. Almeida PJ et al. (2012) Quantification of p-phenylenediamine and 2-hydroxy-1,4-naphthoquinone in henna tattoos. Contact Dermatitis 66:33-37.
  2. Boschnakow A et al. (2003) Temporäre Tätowierung mit Henna induziert Kontaktallergie auf Textilfarbstoffe. JDDG 1: 962-964
  3. Davies EE et al. (2007) Para-phenylenediamine allergy from a henna tattoo. Arch Dis Child 92: 243
  4. Jovanovic DL et al.(2009) Allergic contact dermatitis fromtemporary henna tattoo. J Dermatol 36:63-65. 
  5. Polat M et al. (2009) Allergic contact dermatitis to pure henna. Dermatol Online J 15:15. 
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