Fc gamma-Rezeptor

Zuletzt aktualisiert am: 12.07.2025

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Synonym(e)

FcγR; FcγRI; FcγRII; FcγRIII

Definition

Die FcγR-Familie erkennt den Fc-Teil von IgG und wird in mehrere Hauptklassen (FcγRI, FcγRII, und FcγRIII) unterteilt, bestehend aus aktivierenden und inhibitorischen Rezeptoren, die sich zusätzlich in ihren Affinitäten zu IgG unterscheiden und für die individuellen IgG-Subklassen spezifisch sind.

Fc-Rezeptoren sind überwiegend membranständige Rezeptoren für verschiedene Immunglobulinisotypen. Alle Moleküle außer dem FcRn-Rezeptor gehören zur Immunglobulin-Superfamilie (s.u. FC-Rezeptoren). Der Name beruht auf der Bindungsspezifität der Rezeptoren zu einem Teil am C-Terminus eines Antikörpers (Fc-Fragment/ engl. fragment crystallisable) genannt und der konstanten Region eines Antikörpers. Fc-Rezeptoren sind glykosyliert. Sie sind auf der Oberfläche von Phagozyten, B-Lymphozyten, NK-Zellen und dendritischen Zellen zu finden.

Die biologische Aktivität eines IgG-Antikörpers (z.B. Neutralisierung von Viren und bakteriellen Toxinen, Vermittlung einer Anti-Tumorantwort) wird durch die relative Affinität zum jeweiligen Antigen sowie zu den dem jeweiligen FcγR bestimmt. Bestimmte Rezeptorvarianten (z.B. die hochaffine Val158-FcγRIIIa-Rezeptorvariante) haben bei der rheumatoiden Arthritis gezeigt, dass sein Träger besser auf eine Rituximab-Antikörpertherapie ansprechen als andere Rezeptorvarianten (Ruyssen-Witrand A et al. 2012).

Einteilung

Innerhalb jeder FcγR-Klasse sind mehrere Isoformen nachgewiesen. Die niedrigaffinen FcγRII und FcγRIII agieren als Rezeptoren für Antigen-Antikörper-Komplexe (Immunkomplexe; IC), während FcγRI und der bei der Maus identifizierte FcγRIV als hochaffinere Rezeptoren auch monomeres IgG binden (Bruhns P 2012).

Defekte in der Funktionsweise des FcγR-Systems können zu entzündlichen Autoimmunprozessen sowie einer eingeschränkten Immunabwehr beitragen (Schmidt RE et al. 2005). Unterschieden wird nach verschiedenen Strukturtypen des Fcγ-Rezeptors

  • FcγRI oder CD64 mit der Unterteilung in Fcγ-Rezeptor Ia, Fcγ-Rezeptor Ib und Fcγ-Rezeptor Ic (syn. CD64a, CD64b und CD64c).
  • FcγRII oder CD32 (Fcγ-Rezeptor IIa (synonym CD32a), Fcγ-Rezeptor IIb (synonym CD32b), Fcγ-Rezeptor IIc
  • Fcγ-Rezeptor III / FcγRIII (syn. CD16) mit der weiteren Unterteilung in: Fcγ-IIIa (synonym CD16a) und Fcγ-Rezeptor IIIb (synonym CD16b).

Allgemeine Information

Die Mehrzahl der FcγR (FcγRIa, und IIIa ) sind multimere Rezeptoren, die über die ITAM („immunoreceptor tyrosine activation motif“)-Signalsequenz der gemeinsamen FcRγ-Kette eine Vielzahl von immunologischen Abwehrreaktionen vermitteln, so die antikörperabhängige Zytotoxizität (ADCC), die Phagozytose von pathogenen Keimen, die Verstärkung der Antigenpräsentation sowie die Freisetzung von Entzündungsmediatoren.

Die FcγRII-Rezeptoren sind monomere Rezeptoren, die durch unterschiedliche Strukturmotive entgegengesetzt wirkende, inhibitorische Funktionen wahrnehmen. So ist die Expression des FcγRIIb auf follikulären B-Zellen und Plasmazellen wichtig für die Aufrechterhaltung der peripheren Toleranz und der Regulation der Antikörperproduktion.

Literatur
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  1. Bruhns P (2012) Properties of mouse and human IgG receptors and their contribution to disease models. Blood 119:5640–5649)
  2. Gessner JE et al. (2013) Fcγ-Rezeptoren [Fcγ receptors]. Z Rheumatol 72:68-70.
  3. Schmidt RE et al. (2005) Fc receptors and their interaction with complement in autoimmunity. Immunol Lett 100:56–67).
  4. Ruyssen-Witrand A et al. (2012) Fc gamma receptor type IIIA polymorphism influences treatment outcomes in patients with rheumatoid arthritis treated with rituximab. Ann Rheum Dis 71:875–877)
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