Dalbavancin

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 06.08.2020

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Synonym(e)

A -! – 1; BI-397; CAS Nummer: 171500-79; Dalbavancin hydrochlorid; MDL-63397; VER-001

Definition

Dalbavancin ist ein semisynthetisches Lipoglycopeptid-Antibiotikum das durch Fermentation mit Nonomuraea-Bakterien und nachfolgender chemischer Modifikation gewonnen wird. Es gehört zur selben Klasse wie Vancomycin (Glykopeptid), das am häufigsten verwendete und eine der wenigen verfügbaren Behandlungen für Patienten darstellt, die mit Methicillin-resistentem Staphylococcus aureus (MRSA) infiziert sind.

Indikation

Die Food and Drug Administration (FDA) hat Dalbavancin im Mai 2014 zur Behandlung von akuten bakteriellen Haut- und Hautstrukturinfektionen (ABSSSIs) zugelassen, die durch Staphylococcus aureus, einschließlich Methicillin-empfindlicher und Methicillin-resistenter Stämme von Streptococcus pyogenes verursacht werden.

Dosierung und Art der Anwendung

Bei Erwachsenen 1500 mg Dalbavancin entweder 1500 mg 1mal oder 1000 mg, gefolgt von 2. Dosis mit 500 mg nach 1 Woche

Ältere Patienten:

  • Dosisanpassung nicht erforderlich

Nierenfunktionsstörung leicht oder mittelschwer:

  • Dosisanpassung nicht erforderlich (Kreatinin-Clearance >/= 30 - 79 ml / min)
  • Patienten, die regelmäßige Hämodialyse (3 mal / Woche) erhalten: Dosisanpassung nicht erforderlich; Dalbavancin kann ohne Rücksicht auf Zeitpunkt der Hämodialyse angewendet werden
  • Patienten mit chronischer Nierenfunktionsstörung, deren Kreatinin-Clearance < 30 ml / min ist und die keine regelmäßige Hämodialyse erhalten: Dosis entweder auf 1000 mg reduzieren, verabreicht als einmalige Infusion oder auf 750 mg, gefolgt von 2. Dosis von 375 mg nach 1 Woche

Leberinsuffizienz :

  • leichte Leberinsuffizienz (Child-Pugh A keine Dosisanpassung empfohlen
  • mittelschwere oder schwere Leberinsuffizienz (Child-Pugh B u. C): Vorsicht geboten da keine Daten verfügbar, um geeignete Dosierung festzulegen
  • Kinder und Jugendliche </= 18 Jahre: Sicherheit und Wirksamkeit bisher noch nicht erwiesen; Dosierungsempfehlung kann nicht gegeben werden

Unerwünschte Wirkungen

Die wichtigsten Nebenwirkungen sind:

  • Resistenzentwicklung
  • Pseudomembranöse Colitis
  • Überempfindlichkeitsreaktionen.

Die häufigsten Nebenwirkungen (können 1 bis 3 von 100 Personen betreffen) sind:

  • Übelkeit
  • Durchfall
  • Kopfschmerzen.

Wechselwirkungen

  • Geringfügig: Dalbavancin /Chinidin
  • Dalbavancin /Ciclosporin
  • Cholesterin-Synthese-Hemmer /Dalbavancin
  • Dalbavancin /Verapamil
  • Dalbavancin /Azol-Antimykotika
  • Dalbavancin /Makrolid-Antibiotika
  • Digitalis-Glykoside /Dalbavancin

Kontraindikation

Überempfindlichkeit gegen Dalbavancin

Hinweis(e)

Die verschiedenen Bezeichnungen spiegeln wider, wo die Forschung durchgeführt worden war: MDL bezieht sich auf Merrell-Dow-Lepetit, wo der ursprüngliche Komplex entdeckt wurde; BI bezieht sich auf BioSearch Italia, wo Dalbavancin selbst zuerst synthetisiert wurde; VER bezieht sich auf Versicor (mit dem Biosearch Italia fusionierte, um Vicuron Pharmaceuticals zu schaffen).

Literatur
Für Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio Kopernio

  1. Huang V et al. (2020) Glycopeptide Hypersensitivity and Adverse Reactions. Pharmacy (Basel). 8:70.

  2. Rappo U et al. (2018) Dalbavancin for the Treatment of Osteomyelitis in Adult Patients: A Randomized Clinical Trial of Efficacy and Safety. Open Forum Infect Dis 6:331.

Verweisende Artikel (1)

Glykopeptide;

Weiterführende Artikel (3)

Glykopeptide; MRSA; Vancomycin;
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