CARD11-Gen

Zuletzt aktualisiert am: 23.03.2022

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Synonym(e)

Bcl10-Interacting Maguk Protein 3; BENTA; BIMP3; CARD-Containing MAGUK Protein 1; Card-Maguk Protein 1; Carma 1; CARMA1; Caspase Recruitment Domain-Containing Protein 11; Caspase Recruitment Domain Family Member 11; Caspase Recruitment Domain Family, Member 11; IMD11; IMD11A; PPBL

Definition

Das CARD11-Gen  (CARD11 steht für „Caspase Recruitment Domain Family Member 11“) ist ein Protein kodierendes Gen das auf Chromosom 7p22.2 lokalisiert ist. Das von diesem Gen kodierte Protein gehört zur Familie der membranassoziierten Guanylatkinasen (MAGUK), einer Klasse von Kinasen, die als molekulare Systeme für den Zusammenbau von Multiproteinkomplexen in speziellen Regionen der Plasmamembran fungieren. Das Enzym ist ein Mitglied der CARD-Proteinfamilie, die sich dadurch auszeichnet, dass sie eine charakteristische Caspase-assoziierte Rekrutierungsdomäne (CARD) trägt.

Allgemeine Information

Das  CARD11-Protein hat eine ähnliche Domänenstruktur wie das CARD14-Protein. Die CARD-Domänen beider Proteine interagieren nachweislich spezifisch mit dem BCL10-Protein, von dem bekannt ist, dass es als positiver Regulator der Zellapoptose und der NF-kappaB-Aktivierung fungiert. Wenn dieses Protein in Zellen exprimiert wird, aktiviert es NF-kappaB und induziert die Phosphorylierung von BCL10. Das CARD11-Protein spielt eine Schlüsselrolle bei der adaptiven Immunantwort, indem es die Aktivierung von NF-kappa-B stromabwärts des T-Zell-Rezeptors (TCR) und des B-Zell-Rezeptors (BCR) umsetzt. Es leitet Signale nach der TCR- oder BCR-Aktivierung über die Bildung eines Multiproteinkomplexes zusammen mit BCL10 und MALT1 weiter der die NF-kappa-B- und MAP-Kinase p38 aktiviert. Seine Bindung an DPP4 induziert die Proliferation von T-Zellen und die NF-kappa-B-Aktivierung in einer T-Zell-Rezeptor/CD3-abhängigen Weise. Weiterhin fördert das die CARD11-Kinase die lineare Ubiquitinierung von BCL10 durch Förderung der Ausrichtung von BCL10 auf RNF31/HOIP. Stimuliert die Phosphorylierung von BCL10 (PubMed:11356195). Aktiviert auch den TORC1-Signalweg

Klinisches Bild

Onkogenische CARD11-Mutationen spielen eine aktivierende Rolle beim diffusen großzellige B-Zell-Lymphom (DLBCL). Sie bieten möglicherweise eine genetische Grundlage für die Entwicklung pharmakologischer Inhibitoren des CARD11-Signalwegs für die DLBCL-Therapie (Lenz G et al. 2008). Mutanten des CARD11-Gens können dominant-negative und gain-of-function Varianten exprimieren, die mit verschiedenen Immundefekten in Verbindung gebracht werden (Meitlis I et al. 2020).  

Zu den Krankheiten, die mit CARD11 assoziiert sind, gehören:

  • die B-Zell-Expansion mit Nfkb
  • die T-Zell-Anergie
  • die Immundefizienz 11.

Zu den verwandten Signalwegen gehören TCR-Signalisierung (REACTOME) und Immunantwort Fc epsilon RI-Signalweg.

Literatur
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  1. Lenz G et al. (2008) Oncogenic CARD11 mutations in human diffuse large B cell lymphoma. Science 319:1676-1679.
  2. Meitlis I et al. (2020) Multiplexed Functional Assessment of Genetic Variants in CARD11. Am J Hum Genet 107:1029-1043.
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Zuletzt aktualisiert am: 23.03.2022