Zwillingsflecken

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 25.11.2023

This article in english

Synonym(e)

Didymose; Didymosis

Definition

Besondere Form eines kutanen Mosaiks. Zwillingsflecken (oder Didymosis; von didymos = Zwilling) lassen sich als das gepaarte Auftreten mutierter Areale definieren. Diese unterscheiden sich sowohl untereinander als auch von dem umgebenden heterozygoten Gewebe. Das Auftreten von Zwillingsflecken ist in der Pflanzen-und Tierwelt gut dokumentiert. Beim Menschen fehlt  jedoch bis heute der molekulare Nachweis für die Existenz der Zwillingsflecken.

Allgemeine Information

Wenn ein Embryo heterozygot für zwei verschiedene rezessive Gene ist, die sich auf einem homologen Chromosomenpaar gegenüberliegen, also ungefähr am gleichen Allelort liegen, dann kann durch somatische Rekombination (dieser Vorgang ist auch bekannt als Schwester-Chromatid-Austausch) ein Austausch von Allelen in der Weise erfolgen, dass die beiden Tochterzellen jeweils für eine der beiden Mutationen homozygot werden. Dies sind die Stammzellen einer Didymosis.  Bei allelischen Zwillingsflecken liegen sich die beiden Mutationen am selben Genlokus gegenüber. Mögliche Beispiele sind vaskuläre Zwillingsflecken, Cutis tricolor (gepaarte hyperpigmentierte und depigmentierte Flecken auf einem normal pigmentierten Hintergrund), Zusammentreffen hyper- und hypoplastischer Anomalien beim Proteus-Syndrom sowie gepaarte Segmente ausgeprägt befallener und normaler Haut beim Morbus Darier. Weitere mögliche Beispiele für eine nichtallelische Didymose sind die Phacomatosis pigmentovascularis (ausgedehnter Pigmentnävus gepaart mit einem teleangiektatischen Nävus) und die Phacomatosis pigmentokeratotica (Naevus spilus gepaart mit Naevus sebaceus).

Klinisches Bild

Mögliche Beispiele für Zwillingsflecken sind:

Literatur
Für Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio Kopernio

  1. Happle R (2004) Kutane Mosaike: Muster und molekulare Mechanismen. Dtsch Arztebl 101: A-1886 / B-1575 / C-1511

  2. Itin P (2018) Grundlagen der Genetik. In: G Plewig G et al. (Hrsg) Braun-Falco`s Dermatologie,  Venerologie und Allergologie. Springer Reference Medizin S 35-43
Abschnitt hinzufügen

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 25.11.2023