Synonym(e)
Definition
Antimykotikum (Triazol) aus der Gruppe der Azol-Antimykotika.
Pharmakodynamik (Wirkung)
Hemmung der fungalen Cytochrom-P450-abhängigen Ergosterol (essentielles Membranlipid) Synthese.
Auch interessant
Indikation
Disseminierte Aspergillose, Fluconazol-resistente Candida-Sepsis oder schwere invasive Candida-Infektionen (einschl. C. krusei), schwere Infektionen durch Scedosporium spp. oder Fusarium spp.
Merke! Reservenantimykotikum, in erster Linie für immunsupprimierte Pat. mit progressiven oder lebensbedrohlichen Infektionen.
Schwangerschaft/Stillzeit
Dosierung und Art der Anwendung
- Perorale Applikation:
- Erwachsene u. Kinder > 12 J.: Initial am 1. Behandlungstag 400 mg p.o. Bei Pat. mit < 40 kg KG 200 mg p.o. alle 12 Std. Erhaltungsdosis ab 2. Behandlungstag: 2mal/Tag 200 mg p.o. (Pat. > 40 kg KG) bzw. 2mal/Tag 100 mg p.o. (Pat. < 40 kg KG).
- Kinder 2-12 J.: Initial 2mal/Tag 6 mg/kg KG p.o. Erhaltungsdosis ab Tag 2: 2mal/Tag 4 mg/kg KG p.o.
- Intravenös:
- Erwachsene u. Kinder > 12 J.: 2mal/Tag (alle 12 Std.) 6 mg/kg KG. Erhaltungsdosis ab Tag 2: 2mal/Tag 4 mg/kg KG i.v.
- Kinder 2-12 J.: Initial 2mal/Tag 6 mg/kg KG i.v. (alle 12 Std.), Erhaltungsdosis ab Tag 2: 2mal/Tag 4 mg/kg KG i.v.
Merke! Infusionslösung nicht als Bolus injizieren! Infusionsgeschwindigkeit: max. 3 mg/kg KG pro Stunde für die Dauer von 1-2 Std.
Unerwünschte Wirkungen
Sehr häufig: erhöhte Transaminasenwerte, Exantheme, Sehstörungen, Fieber, Kopfschmerzen, gastrointestinale Symptome (Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe), Sehstörungen in den ersten 1-2 Std. nach der Anwendung.
Häufig: Schüttelfrost, Grippesymptome.
Selten: Phototoxische Reaktionen (Phototoxizität)
Selten: Entwicklung von Malignomen der Haut (spinozelluläres Karzinom, malignes Melanom), die v.a. bei Organtransplantierten auftreten.
Wechselwirkungen
Wirkspiegelerhöhung (ggf. Dosisreduktion der Komedikation bei Nebenwirkungen erforderlich!) von Ciclosporin, Tacrolimus, Omeprazol. Wechselwirkungen auch bei Therapie mit Antikoagulanzien (Kontrolle der PTT!), Sulfonylharnstoffen, Benzodiazepinen (Midazolam), Prednisolon, Rifabutin, HIV-Protease-Hemmern, nichtnukleosidalen (Efavirenz, Nevirapin) Reverse Transkriptase Inhibitoren.
Kontraindikation
Hinweis(e)
Cave! Wirksame Verhütung bei Frauen im gebärfähigen Alter ist erforderlich (teratogenes Potential im Tierversuch)!
Merke! Fahrtauglichkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen kann während der Behandlung beeinträchtigt sein.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir
Kopernio

- Vöhringer S et al. (2011) Massive Phototoxizität unter Langzeittherapie mit Voriconazol. JDDG 9: 274-276.
- Williams K et al. (2013) Voriconazole-associated cutaneous malignancy: a literature review on photocarcinogenesis in organ transplant recipients. Clin Infect Dis 58:997-1002