TPPA-Test

Zuletzt aktualisiert am: 28.09.2025

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Synonym(e)

Treponema pallidum Particle Agglutination Test

Definition

TPPA ist das Akronym für: „Treponema pallidum Particle Agglutination Test“und bezeichnet ein serologisches Laborverfahren zum Nachweis von Antikörpern gegen Treponema pallidum, den Erreger der Syphilis. Der TPPA-Test ist ein spezifischer Antikörpernachweis für Syphilis und dient vor allem als Bestätigungstest nach einem positiven Screeningbefund (z. B. RPR, TPHA, EIA). Der TPPA-Test weist IgG- und IgM-Antikörper nach und ist daher für alle Stadien der Syphilis geeignet. Er bleibt nach einer syphilitischen KInfektion oft lebenslang positiv.

Vorteile des Testverfahrens:

  • Hohe Sensitivität und Spezifität.
  • Einfaches visuelles Ergebnis, keine komplexe Gerätetechnik erforderlich.

Grenzen des Testverfahrens: 

  • Kein Hinweis auf Infektionsstadium oder Therapieerfolg. 
  • Kreuzreaktionen bei seltenen Treponematosen (z. B. Frambösie, Bejel) möglich

Allgemeine Information

Prinzip des Testverfahrens:

  • Partikelagglutination: Mikroskopisch kleine Gelatine- oder Gelatine-beschichtete Erythrozyten/Partikel sind mit Treponema-pallidum-Antigenen beschichtet. Gibt man Patientenserum hinzu, das Treponemen-spezifische Antikörper enthält, binden diese an die Antigene auf den Partikeln. Dadurch verklumpen (agglutinieren) die Partikel – sichtbar als feines, gleichmäßig ausgebreitetes Netz am Boden der Testmulde.

Technisches Procedere:

  1. Serum/Plasma des Patienten wird in Verdünnungsreihen auf eine Testplatte pipettiert.
  2. Zugabe einer Antigen-Partikelsuspension.
  3. Inkubation bei Raumtemperatur (meist 1–2 Stunden).
  4. Ablesung

Klinik

Falsch positiver TPPA-Test/ Kasuistik (Liu GL et al. 2022): Eine 56-jährige Frau stellte sich mit Kopfschmerzen und Nacken- und Schulterschmerzen vor. Schließlich wurde bei ihr ein Antiphospholipid-Syndrom und eine monoklonale Immunglobulinämie unbekannter Signifikanz (MGUS) diagnostiziert. Der Treponema pallidum (TP)-Partikelagglutinationstest (TPPA) und der Syphilis-Toluidinrot-Unheated-Serum-Test (TRUST) waren positiv mit TPPA 1:20 480 und TRUST 1:131 072. Die HIV- und Hepatitis-Tests waren negativ. In der Anamnese waren vier Fehlgeburten aus unbekannten Gründen verzeichnet. Für eine Syphilis lagen keine klinischen Symptome vor. Ihr Ehepartner war gesund und zeigte eine negative Syphilis-Serologie. Es gab keine weiteren Partner. Aufgrund der Diagnose einer latenten Syphilis wurde ihr die empfohlene Penicillin-Therapie verabreicht. Nach drei Behandlungszyklen betrug der TRUST-Titer jedoch 1:32 768, und der TPPA-Titer blieb mit 1:20 480 unverändert. TP-IgM war im Immunoblotting positiv, während ELISA-IgG-Anti-TP-Assays (TP-ELISA) und der fluoreszierende Treponema-Antikörper-Absorptionstest (FTA-ABS) sowie die TP-Nested-PCR im Blut negativ waren. Weitere Untersuchungen ergaben einen normalen Liquor (CSF) mit negativem TPPA und TRUST sowie unauffällige Ergebnisse bei der MRT des Gehirns, der Ultraschalluntersuchung des Abdomens und der Doppler-Echokardiographie.

Hinweis(e)

Eine falsch-positive unspezifische Syphilis-Serologie (TRUST/Venereal Disease Research Laboratory Test) kann durch verschiedene Erkrankungen verursacht werden, insbesondere durch Autoimmunerkrankungen wie das Antiphospholipid-Syndrom. Darüber hinaus können Plasmazellerkrankungen wie das multiple Myelom und die Makroglobulinämie zu falsch-positiven Tests führen, jedoch sind die Titer in der Regel niedrig und die TP- spezifischen Tests (TPPA/TP-ELISA/FTA-ABS) negativ.

 

Literatur
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  1. Liu GL et al. (2022) False-positive TPPA and TRUST syphilis test results in a patient with antiphospholipid syndrome and monoclonal immunoglobulinaemia. Sex Transm Infect 98:313.
  2. He TJ et al. (2016) Relationship between M-Protein of Multiple Myeloma and False Positive Syphilis Serological Results. Zhongguo Shi Yan Xue Ye Xue Za Zhi 24:478–481.
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Zuletzt aktualisiert am: 28.09.2025