Renbök-Phänomen

Zuletzt aktualisiert am: 24.06.2025

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Synonym(e)

Renbök Effekt

Erstbeschreiber/Historie

Rudolf Happle, 1991

Definition

Renbök ist ein Palindrom des Wortes Köbner (s.u. Köbner-Phänomen). Mit dem Renbök-Phänomen beschrieb Rudolf Happle den sog. inversen Köbnereffekt. Patienten mit Psoriasis und Alopecia areata universalis wiesen im Bereich der Psoriasisherde ein normales Haarwachstum auf. d.h. eine Hauterkrankung wird durch eine zweite in ihrer Expression unterdrückt. 

Allgemeine Information

Hinweis: Die pathogenetische Besonderheit des immunologischen Prozesses das diesem Phänomen zugrunde liegt ist unbekannt. Jedenfalls verursacht eine vorbestehende Dermatose (Psoriasis) den Schutz vor dem Auftreten einer anderen Hauterkrankung (Alopecia areata). Mit anderen Worten: im immunsituativen Rooming der psoriatischen Läsion, kann sich eine systemische autoimmunologische Reaktion wie bei einer Alopecia areata totalis nicht auswirken. 

Ein weiteres Bespiel ist: Vitiligo und Lichen planus 

Inwieweit dieses Phänomen als inverses "Köbner-Phänomen " anzusprechen ist, bleibt offen.  

Ein änlicher Immunmechanismus wurde induziert durch die künstliche, heute obsolete Behandlung der Alopecia areata über eine Kontaktsensibilisierung mittels Diphenylcyclopropenon (DPCP) (Harris JE et al. 2010). Auch hierbei neutralisieren sich 2  unterschiedliche immunologische Mechanismen.   

Ätiologie

Die genauen immunologischen Grundlagen sind noch nicht abschließend geklärt. Es wird angenommen, dass die Zytokinprofile zweier Erkrankungen sich gegenseitig hemmen:

  • Verschiedene T-Zell-Populationen (z. B. Th1 vs. Th17) konkurrieren möglicherweise lokal um Dominanz.
  • Eine Erkrankung setzt lokale immunologische Bedingungen, die eine andere Erkrankung ausschließt. 

Literatur
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  1. Happle R et al. (1991) The Renbök phenomenon: An inverse Köebner reaction observed in alopecia areata. Eur J Dermatol 1: 39–40.
  2. Harris JE et al. (2010) Renbök Phenomenon and Contact Sensitization in a Patient with Alopecia Universalis. Archives of Dermatology. 146 : 422–425.
  3. Ito Tet al. (2010) Contact immunotherapy-induced Renbök phenomenon in a patient with alopecia areata and psoriasis vulgaris. European Journal of Dermatology 20: 126–127.

  4. Xing L et al. (2014) Alopecia areata is driven by cytotoxic T lymphocytes and is reversed by JAK inhibition. Nat Med 20:1043-1049.


Verweisende Artikel (1)

Köbner-Phänomen;
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