Paravirale Exantheme L42

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 23.02.2021

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Synonym(e)

Exantheme paravirale; Paraviral exanthemas; Paraviral exanthems; Viruside

Definition

Paravirale Exantheme sind Hauterscheinungen die als Antwort des Immunsystems auf Infektionen aufzufassen sind. Derartige Reaktionen werden auch bei anderen Infektionskrankheiten gefunden so als immunologische Antworten auf bakterielle (Bakteride) oder mykotische (Mykide) Infektionen.

Einteilung

Zu den wichtigsten paraviralen Exanthemen, die als Entitäten beschrieben wurden, gehören:

Hinzu kommen Exanthemformen die als unspezifische Manifestationen (Viruside) unterschiedlicher Virusarten aufgefasst werden können. Beispielhaft stehen hier multiforme Exantheme die nach  einer Vielzahl viraler (und nicht-viraler) Infektionen auftreten können.

Ätiopathogenese

Die Hauterscheinugen der klassischen viralen Exanthemerkrankungen werden durch eine Virämie ausgelöst. Viren können somit auch in den Hautläsionen nachgewiesen werden.

Paravirale Exantheme hingegen sind makromorphologisch vielgestaltig. Der Virennachweis in der Haut gelingt nicht. Die Hauterscheinungen sind selbstlimitierend und damit als prognostisch gutartig einzustufen. Sie sind nicht Ausdruck eines spezifischen Erregers, sondern werden durch ganz unterschiedliche Viren induziert. Der Pathomechanismus dieser „réaction cutanée“ ist bis heute noch ungeklärt.

Literatur
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  3. Fölster-Holst R et al. (2016) Paraviral exanthems. Expert Rev Anti Infect Ther 14:601–611.
  4. Joseph RH et al. (2015) Erythema multiforme after orf virus infection: a report of two cases and literature review. Epidemiol Infect 143:385-390

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