Ribis nigri folium

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 23.07.2021

This article in english

Synonym(e)

Ahlbeerblätter; black currant (engl.); Folia Ribis nigri; Ribes nigrum; Schwarze Johannisbeerblätter

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

Die arzneilich genutzten, kurz nach der Blütezeit der Pflanze gewonnenen, getrockneten, ganzen oder geschnittenen Laubblätter der Schwarzen Johannisbeere. Für diese Droge liegen positive Monographien der ESCOP vor. 

HMPC-MonographieTraditional-use: Gliederschmerzen, Erhöhung der Harnmenge, Durchspülung der Harnwege,  unterstützend bei leichten Harnwegsbeschwerden.
ESCOP-Monographie: rheumatische Erkrankungen
Kommission E:  nicht be­arbeitet

Inhaltsstoffe

0,5 % Flavonoide, v.a. Kämpferol und  Quercetin. Weiterhin Gerbstoffe, ätherisches Öl mit Cymol sowie Vitamin C.  

Wirkungen

Es sind vielfältige gesundheitliche Effekte wie antioxidative, antiinflammatorische, zytoprotektive Wirkungen nachweisbar. Die Droge wirkt leicht diuretisch und hypotensiv (Studienergebnisse fehlen hierzu). Weiterhin gibt es Nachweise für ein breites antimikrobielles Spektrum .Das Wirkspektrum ist breit und reicht von C.albicans, S.aureus, E.coli und E.faecium bis hin zu Influenza-Viren. In Zellkulturen führen Extrakte von Ribris nigri folium (Arabinogalactan) zu einer Proliferationssteigerung von Keratinoyzten und Fibroblasten.

Anwendungsgebiet/Verwendung

Nach Vorgaben der ESCOP ist die Droge bei rheumatischen Beschwerden indiziert.

Dosierung

3-4g der Droge als Teeaufguss, 3x täglich; Anwendungsdauer nicht länger als 2-4Wochen.

Kontraindikation

Keine verlässlichen Daten für Schwangerschaft und Stillzeit sowie für Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren.

Allergie gegen eine der Bestandteile

Wechselwirkungen

WW und UAW sind nicht bekannt. In seltenen Fällen können Überempfindlichkeiten gegen die Wirksubstanzen auftreten.  

Literatur

  1. Feng C et al.(2016) Antioxidant capacities and anthocyanin characteristics of the black-red wild berries obtained in Northeast China. Food Chem 204:150-158.
  2. Haasbach E et al. (2014) Antiviral activity of Ladania067, an extract from wild black currant leaves against influenza A virus in vitro and in vivo. Front Microbiol 5:171.
  3. Miladinović B et al.,(2014) Chemical profile and antioxidative and antimicrobial activity of juices and extracts of 4 black currants varieties (Ribes nigrum L.). J Food Sci 79:C301-309.
  4. Nanashima N et al.(2015) Phytoestrogenic activity of blackcurrant (Ribes nigrum) anthocyanins is mediated through estrogen receptor alpha. Mol Nutr Food Res 59:2419-2431.
  5. Nowak A et al.(2016) Polyphenolic extracts of cherry (Prunus cerasus L.) and blackcurrant (Ribes nigrum L.) leaves as natural preservatives in meat products. Food Microbiol 59:142-149.
  6. Vagiri M et al. (2015) Phenolic compounds in blackcurrant (Ribes nigrum L.) leaves relative to leaf position and harvest date. Food Chem 172:135-142.
  7. Zippel J et al.(2009) A high molecular arabinogalactan from Ribes nigrum L.: influence on cell physiology of human skin fibroblasts and keratinocytes and internalization into cells via endosomal transport. Carbohydr Res 344:1001-1008.
  8. https://arzneipflanzenlexikon.info/index.php?de_pflanzen=120
  9. https://www.ema.europa.eu/en/documents/herbal-monograph/final-european-union-herbal-monograph-ribes-nigrum-l-folium_en.pdf

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 23.07.2021