Pruni africani cortex
Synonym(e)
Definition
Pruni africani cortex, auch Pygei africani cortex oder Afrikanische Pflaumenbaumrinde genannt, ist eine Droge aus der ganzen oder geschnittenen, getrockneten Rinde des afrikanischen Pflauenbaums.
Die Droge wird arzneilich u.a. zur Behandlung von Beschwerden der unteren Harnwege eingesetzt wird, v.a. bei benignem Prostatasyndrom.
Da in den EU-Ländern erst nach der Erstellung der Monographien der Kommission E Präparate mit Afrikanische Pflaumenbaumrinde an Bedeutung gewannen, liegt zwar keine Monographie der Kommission E vor, jedoch von der ESCOP. Qualität im Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.) festgelegt.
HMPC-Monographie: Traditional-use: Beschwerden der ableitenden Harnwege bei benigner Prostatahyperplasie (BPH)
ESCOP-Monographie: symptomatische Behandlung von Miktionsbeschwerden bei benigner Prostatahyperplasie (BPH) im Stadium I und II (nach Alken) oder Stadium II und III (nach Vahlensieck) wie schmerzhaftes und häufiges Wasserlassen, nächtlicher Harndrang und Harnverhalten.
Kommission E: keine Monographie für Afrikanische Pflaumenbaumrinde.
Inhaltsstoffe
Die Afrikanische Pflaumenbaumrinde enthält Steroide (Sitosterol) Phenol- und Terpensäuren wie Oleanolsäure, Gerbstoffe, Phytosterole und N-Butylbenzoesulfonamid.
Wirkungen
Extrakte der Afrikanischen Pflaumenbaumrinde wirken entzündungshemmend, keimhemmend und antiandrogen.
Anwendungsgebiet/Verwendung
Pruni africani cortex wird zur symptomatischen Behandlung einer gutartigen Prostatavergrößerung (n. ESCOP: beniges Prostatasyndrom Grad I-II nach Alken) angewendet.
Dosierung
Die Tagesdosis liegt bei 100 bis 200 mg eines lipophilen Extraktes.
Unerwünschte Wirkungen
Selten: Verdauungsstörungen (Übelkeit, Verstopfung) oder Durchfall
Kontraindikation
Allergie gegen einen der Bestandteile, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, keine Daten für Schwangerschaft und Sitllzeit
Wechselwirkungen
Es sind keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bekannt.
Hinweis(e)
Da aktuell (2016) keine Pygeum-Präparate in Deutschland erhältlich sind, können Präparate mit einem Rezept in der Schweiz bestellt werden, da diese dort offiziell zugelassen sind.
Literatur
- Schilcher H (216) In: Leitfaden Phytotherapie, Urban & Fischer Verlag München, S. 252 f.
- https://arzneipflanzenlexikon.info/pflaumenbaum--afrikanischer.php
- https://www.ema.europa.eu/en/documents/herbal-monograph/final-european-union-herbal-monograph-prunus-africana-hook-f-kalkm-cortex_en.pdf