Phytosterole

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 24.10.2017

This article in english

Synonym(e)

Pflanzensterole; Phytosterine

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

Phytosterole auch als Phytosterine oder pflanzliche Sterole bezeichnet, sind sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe. Sie gehören chemisch zu der Gruppe der pflanzlichen Steroide (Sterine). Phytosterole unterscheiden sich chemisch von den Zoosterolen (Zoosterinen) und den in Pilzen vorkommenden Mycosterolen (Pilzsterole z.B. Ergosterol) durch eine Doppelbindung an C-22 und C1- oder durch aliphatische Seitenketten an C-24. 

Vorkommen

Phytosterole kommen in den fettreichen Anteilen der Pflanzen vor, so in  Ölen, Nüssen und Samen. Besonders reich vertreten sind sie in Kürbiskernen, in Sonnenblumensamen, Weizenkeimen, in Sesam und Sojabohnen sowie in .

Die häufigsten pflanzlichen Sterole sind: Stigmasterol, beta- Sitosterol und Campesterol. Phytosterole sind strukturelle Komponenten in den Zellmembranen von Pflanzen. In dieser Funktion sind sie vergleichbar dem tierischen Cholesterin (Cholesterol), das in den Zellmembranen tierischer Zellen vorhanden ist. 

Wirkungsspektrum

Bei normaler Ernährung werden täglich 160–360 mg an Phytosterolen aufgenommen. Vegetarier kommen etwa auf die 2-fache Menge. Die Phytosterol-Konzentrationen im Serum liegen bei normaler Ernährungsweise zwischen 0,3 und 1,7 mg/dl.

Phytosterole werden therapeutisch zur Cholesterinsenkung und zur symptomatischen Behandlung der benignen Prostatahyperplasie eingesetzt. Auch zur Behandlung des atopischen Ekzems werden Phytosterole eingesetzt. 

Anwendungsgebiet/Verwendung

Bei oraler Applikation von Phytosterolen wird eine kompetitive Hemmung der Cholesterinaufnahme im Darm angenommen. Da Cholesterin jedoch nahrungsunabhängig vom Organismus zu etwa 90 % selbst produziert wird, tritt infolge der Phytosterolaufnahme eine vermehrte endogene (körpereigene) Synthese ein. Dennoch kommt es insgesamt zu einer leichten Senkung des Gesamt- und des LDL-Cholesterins (Teilkompensation). Phytosterole senken Gesamt- und LDL-Cholesterin unabhängig davon, ob das Individuum normale oder erhöhte Blutfettwerte aufweist.

Bei externer Applikation finden Phytosterole in Pflegeprodukten insbes. bei trockener Haut Anwendung. Phytosterole verbessern die Hautbarrierefunktion, Meist kommen Mischungen aus verschiedenen Phytosterolen, wie z.B. beta-Sitosterol, Campesterol und Brassicasterol zur Anwendung.

Hinweis(e)

Phytosterole gelten als neuartige besondere Lebensmittel. Sie müssen als solche in der Europäischen Union ein Zulassungsverfahren durchlaufen, bevor sie in den Handel gelangen. Im Europäischen Arzneibuch hingegen wird unter "Phytosterol" ein nach Gehalt (mind. 70 %  beta-Sitosterol) und Herkunft (nur Hypoxis-, Pinus- und Picea-Pflanzengattungen) definierter Stoff monographiert.

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 24.10.2017