Synonym(e)
Definition
Graminis flos, auch Heublumen genannt, ist ein Gemisch von Blütenteilen, Samen, kleineren Blatt- und Stängelstücken verschiedener Wiesenpflanzen. Sie bestehen aus den Gräsern Quecke, Trespe, Wiesen-Lolch, Wiesen-Schwingel, Wiesen-Lieschgras, Wiesen-Fuchsschwanz, Ruchgras und Knäuelgras. Das geerntete Heu wird lediglich durch mehrfaches Sieben von groben Stängelteilen, Sand, Staub und Erde befreit.
s.a. unter Heublumensackauflage.
Keine Arzneibuchqualität.
HMPC: nicht bearbeitet
ESCOP: nicht bearbeitet
Kommission E- Monographie: degenerative Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises
Erfahrungsheilkunde: stumpfe Verletzungen, unterstützend zur Hämatomresorption, in Form von Heublumenbädern oder heißen Kompressen zur Schmerzlinderung bei rheumatischen Erkrankungen, Lumbago, Frostbeulen, auch zur Inhalation bei Erkältungskrankheiten.
Inhaltsstoffe
Graminis flos enthält Cumaringlykoside und Furanocumarine als Geruchsstoffe, ätherische Öle und Gerbstoffe. Der Cumaringehalt ist davon abhängig, ob neben der Gräserblüten auch über 10 % Blüten von Kleearten vorhanden sind.
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Wirkungen
Graminis flos wirkt lokal hyperämisierend und beeinflusst innere Organe durch kutiviszerale Reflexe.
Anwendungsgebiet/Verwendung
Heublumen werden zur Behandlung von Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises und bei stumpfen Verletzungen eingesetzt.
Dosierung
Heublumen können 1 bis 2 x täglich in Form von Kompressen verwendet werden. Dabei wird der circa 42 Grad Celsius warme Heublumensack direkt auf die zu behandelnde Stelle gelegt.
Kontraindikation
Bei offenen Verletzungen, akuten rheumatischen Schüben bzw. Entzündungen oder einer Gräserpollenallergie sollte von einer Verwendung abgesehen werden.
Handelsnamen
z.B. Diaderma® Heilkräuter Heublumenbad; Heublumen-Extrakt Schupp; auch als Heublumen in Apotheken zu kaufen
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir
Kopernio

- Schilcher H (Hrsg.) in, Leitfaden Phytotherapie, Urban & Fischer Verlag (2016) München, S.156 f
- Wenigmann M. (2017) Phytotherapie Arzneidrogen, Phytopharmaka, Anwendung. Urban & Fischer, S. 123-124
-
Blaschek W (2015) Wichtl-Teedrogen und Phytopharmaka. Ein Handbuch für die Praxis. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft München. S 304-305