Cytisi scoparii herba

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 02.03.2023

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Synonym(e)

Besenginsterkraut; Herba Sarothamni scoparii; Sarothamni scoparii herba; Scotch broom

Definition

Cytisi scoparii herba, auch Besenginsterkraut genannt, ist eine durch die, u.a.  Kommission E monographierte Droge, die in pflanzlichen Arzneimitteln verwendet wird. Sie findet bei Herz- und Kreislaufbeschwerden Anwendung.

 

Kommission E-Monographie: funktionelle Herz-Kreislaufbeschwerden

 

Erfahrungsheilkunde: Leichte Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche mit reduziertem Puls, niedriger Blutdruck, Kreislaufregulationsstörungen

Inhaltsstoffe

Cytisi scoparii herba enthält Chinolizidinalkaloide, deren Hauptalkaloid Spartein (90%) ist. Weiterhin finden sich inhaltlich Cytisin, Methylcytisin, Tyramin sowie ätherische Öle mit Furfural.

Wirkungen

Antiarrhythmisch, Reduktion der Erregbarkeit des Reizleitungssystems, leicht negativ inotrop, Steigerung des venösen Druckes,

Anwendungsgebiet/Verwendung

Das Besenginsterkraut besitzt antiarrhythmische und leicht negativ inotrope Wirkungen und erhöht darüber hinaus den venösen Druck. Dabei hemmen die Chinolizidinalkaloide den Natriumtransport durch die Zellmembran und führen zu einer verminderten Erregbarkeit des Reizleitungsystems im Herzen.

Anwendungsgebiet/Verwendung

Cytisi scoparii herba wird bei funktionellen Herz- und Kreislaufbeschwerden eingesetzt.

Eingeschränkte Indikation

Bei einer bestehenden Hypertonie und einer Schwangerschaft sollte von einer Einnahme abgesehen werden.

Dosierung

Wässrig-ethanolische Auszüge entsprechend einer gebräuchlichen Tagesdosis von 1,0 bis 1,5 g einnehmen. Dabei enthalten die Zubereitungen maximal  1 mg/ml Spartein. 

Unerwünschte Wirkungen

Vereinzelt können Kopfschmerzen, Schwindel oder Mydriasis auftreten.

Wechselwirkungen

Aufgrund des Tyramingehalts kann es bei einer gleichzeitigen Einnahme von MAO-Hemmstoffen zu einer Blutdruckkrise kommen.

Hinweis(e)

Besenginsterblüten (Flores Spartii scoparii) haben eine Negativ-Monografie erhalten, da die Wirksamkeit nicht ausreichend belegt wurde und mögliche Wechselwirkungen eine therapeutische Anwendung nicht vertretbar erschien. Eine Anwendung der Droge in Teemischungen mit bis zu 1% sind unbedenklich.

Literatur
Für Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio Kopernio

  1. González N et al. (2013) Potential use of Cytisus scoparius extracts in topical applications for skin protection against oxidative damage. J Photochem Photobiol B 125:83-89.
  2. Lores M et al.(2015)  Use of ethyl  lactate to extract bioactive compounds from Cytisus scoparius: Comparison of pressurized liquid extraction and medium scale ambient temperature systems. Talanta 140:134-142.
  3.  Nirmal J et al.,(2008) Evaluation of behavioural and antioxidant activity of Cytisus scoparius Link in rats exposed to chronic unpredictable mild stress. BMC Complement Altern Med 8:15.
  4.  Weber RW (2009) Scotch broom, Cytisus scoparius. Ann Allergy Asthma Immunol 103:A4.
  5. Wenigmann M. (2017) Phytotherapie Arzneidrogen, Phytopharmaka, Anwendung. Urban & Fischer, S.80-81

Weiterführende Artikel (2)

Erfahrungsheilkunde; Kommission E Monographien;
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