Impfreaktionen

Zuletzt aktualisiert am: 15.11.2023

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Definition

Als Impfreaktionen werden mögliche aber typische Beschwerden nach einer Impfung bezeichnet: dies sind je nach Impfstoff: Rötung, Schwellungen und Schmerzen an der Impfstelle, auch Allgemeinreaktionen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und Unwohlsein. Diese Reaktionen sind Ausdruck der erwünschten Auseinandersetzung des Immunsystems mit dem Impfstoff und klingen in der Regel nach wenigen Tagen komplett ab. Angaben zu Art und Häufigkeit der UAW finden sich in der Fachinformation des jeweiligen Impfstoffs.

Hinweis(e)

Autoimmunreaktionen nach Impfungen: Der Mechanismus von Autoimmunreaktionen nach einer Impfung ist noch unklar. Einerseits wird eine genetische Prädisposition für eine impfinduzierte Autoimmunität vermutet, da nur wenige Probanden nach Impfungen Autoimmunerkrankungen entwickelten. Andererseits könnte das Immunsystem durch eine Kreuzreaktivität aufgrund der Ähnlichkeit einiger Impfstoffkomponenten mit bestimmten menschlichen Proteinen Autoimmunerkrankungen auslösen (sogenannte molekulare Mimikry). Darüber hinaus wurde postuliert, dass die Aktivierung der Toll-like-Rezeptoren der Antigen-präsentierenden Zellen eine Rolle beim Neuauftreten von Autoimmunerkrankungen nach Impfungen spielen kann (Sagy I et al. 2022). Bekannt ist, dass Tetanus-Toxoid-, Influenza- und Polio-Impfstoffe sowie andere Impfstoffe einen Einfluss auf die Bildung von Autoantikörpern und die Entwicklung von Autoimmunerkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Bullöses Pemphigoid, Pemphigus vulgaris, Autoimmunolöogische Myositis und Systemischer Lupus erythematodes haben (Hinterseher J et al. 2023). Weiterhin wurde berichtet, dass Grippeimpfstoffe bei circa 19,4% der Patienten mit SLE innerhalb von 6 Wochen einen vorübergehenden Schub auslösen konnten (Crowe SR et al. 2011). Ebenfalls gibt es einige Fälle, in denen SLE nach einer Impfung gegen Hepatitis B, Tetanus oder Typhus auftrat.

S.a. Autoimmunerkrankungen der Haut und SARS-CoV-2-Impfung

Literatur
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  1. Crowe SR et al. (2011) Influenza vaccination responses in human systemic lupus erythematosus: impact of clinical and demographic features. Semin Arthritis Rheum. 63: 2396-2406.
  2. Hinterseher J et al. (2023) Autoimmunerkrankungen der Haut und SARS-CoV-2-Impfung – eine Metaanalyse.JDDG 21: 853-862
  3. Sagy I et al. (2022) New-onset systemic lupus erythematosus following BNT162b2 mRNA COVID-19 vaccine: a case series and literature review. Rheumatol Int 42: 2261-2266.
  4. Mitteilungen des RobertKoch-Instituts (RKI) in Berlin. Abgerufen am 26.1.2021
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