Tetramethylbutylphenol (nano)

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 12.02.2020

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Synonym(e)

2,2'-Methylen-bis-(6-(2H-benzotriazol-2-yl)-4-(1,1,3,3-tetramethylbutyl)phenol); MBBT; METHYLENE BIS-BENZOTRIAZOLYL TETRAMETHYLBUTYLPHENOL (NANO), Bisoctrizol

Definition

Tetramethylbutylphenol (nano) abgekürzt MBBT, ist ein organischer Feststoff. Der Feststoff MBBT wird zu einer Dispersion vermahlen wodurch Partikelgrößen von 60 bis 200 Nanometer entstehen. MBBT ist praktisch unlöslich in Wasser und begrenzt löslich in kosmetischen Ölen. Die maximale Konzentration von MBBT beträgt 10 %.

Tetramethylbutylphenol (nano) wird in Form von Mikropartikeln in Sonnencreme eingesetzt. Die Schutzwirkung ist von 280 bis 400 nm gegeben (UV A+UV B). Der Vorteil der Mikropartikulierung dieses Präparats ist, dass es durch die Kombination von Streuung, Reflexion und Absorption des Lichts die Vorteile von organischen und anorganischen UV-Filtern vereint.

Tetramethylbutylphenol (nano) ist ein so genannter Breitband-UV-Filter mit einer ausgeprägten Filterwirkung auch im langwelligeren UV-A-Bereich. Die nanoskalige Substanz ist in Sonnenschutzprodukten für das menschliche Auge unsichtbar und hinterlässt keinen weißlichen Film auf der Haut. Die Penetration in die Haut ist gering.

Unerwünschte Wirkungen

Tetramethylbutylphenol hat ein nicht unerhebliches allergenes Potenzial (González-Pérez R et al. 2007). Ein östrogener Effekt auf den Organismus ist nicht nachweisbar (Ashby J et al. 2001).

Hinweis(e)

Unter organischen Lichtschutzfiltern fasst man all jene UV-Filter zusammen, deren Wirkung nicht ausschließlich auf den anorganischen, physikalisch wirksamen Substanzen Titandioxid oder Zinkoxid beruht. Organische, auch als chemische UV-Filter bezeichnet, sind photoaktive Substanzen, die in der Lage sind Lichtquanten in einem bestimmten Wellenlängenbereich (ultraviolette Strahlung im Bereich von etwa 280 bis 400 nm = ultravioletter Strahlung = UVB-/UVA-Spektrum) zu absorbieren. Das absorbierte UV wird dann als Wärmeenergie freigesetzt, ohne die Haut zu durchdringen. Bei dieser reversiblen Photoisomerisierung muss die Energie des absorbierten Photons der Energie entsprechen, die notwendig ist, um ein Elektron im Molekül der Filtersubstanz von einer niedrigen auf eine höhere Bahn anzuheben. Um über die gesamte Breite der für den Menschen relevanten Wellenlängen von 290 bis 400 nm zu schützen, werden meist mehrere chemische Filter mit unterschiedlichen Absorptionsmaxima kombiniert. Durch eine geeignete Kombination von organischen und physikalischen Filtern, kann darüber hinaus bei gleichem UV-Schutz der Gehalt an organischen Filtern reduziert werden. Dies ist wünschenswert, da besonders photoinstabile organische UV-Filter in Abhängigkeit ihrer Konzentration im Fertigprodukt phototoxische und photoallergische Reaktionen auslösen können.

Literatur
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  1. Ashby J et al. (2001) Lack of binding to isolated estrogen or androgen receptors, and inactivity in the immature rat uterotrophic assay, of the ultraviolet sunscreen filters Tinosorb M-active and Tinosorb Regul Toxicol Pharmacol 34: 287–291.
  2. González-Pérez R et al. (2007) Allergic contact dermatitis from methylene-bis-benzotriazolyl tetramethylbutylphenol (Tinosorb M). Contact Dermatitis 56:121.
  3. Liuti F et al. (2015) Contact dermatitis caused by Liuti F et al. (2015) Contact dermatitis caused by Tinosorb® M: the importance of pach testing with pure methylene bis-benzotriazolyl tetramethylbutylphenol.Contact Dermatitis 73:192-193.

Verweisende Artikel (1)

Lichtschutzmittel;
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