TYK2-Gen

Zuletzt aktualisiert am: 15.10.2023

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Synonym(e)

EC 2.7.10; EC 2.7.10.2; IMD3; IMD35; JTK1; Non-Receptor Tyrosine-Protein Kinase TYK2; OMIM: 176941; TYK2; TYK2,; Tyrosine Kinase 2

Definition

TYK2 (Tyrosinkinase 2) ist ein Protein kodierendes Gen, das auf Chromosom 19p13.2 lokalisiert ist. Das kodierte Protein, eine Tyrosinkinase-die zu den Januskinasen (JAKs) gezählt wird, interagiert mit der zytoplasmatischen Domäne von Typ-I- und Typ-II-Zytokinrezeptoren und vermittelt Zytokinsignale durch Phosphorylierung von Rezeptoruntereinheiten. Außerdem ist es Bestandteil der Interferon-Signalwege Typ I und Typ III. Es ist anzunehmen, dass diese Tyrosinkinase eine Rolle in der antiviralen Immunität spielt.  Ein wichtiger Paralog dieses Gens ist JAK1.

Allgemeine Information

TYK2 ist als Suszeptibilitätsgen für einige Entzündungs- und Autoimmunerkrankungen (AID) anerkannt.

Sieben TYK2-Varianten wurden bei Europäern mit Autoimmunerkrankungen in Verbindung gebracht. Dies betrifft:

  • den Typ-I-Diabetes (T1D)
  • die Psoriasis
  • die Multiple Sklerose und
  • das Hyperimmunoglobulin-E-Syndrom (HIES; primärer Immundefekt mit erhöhtem IgE)
  • die Immundefizienz 35 (OMIM: 611521; autosomal rezessiv vererbte primäre Immundefizienz, die durch rezidivierende Hautabszesse, Pneumonie und stark erhöhtes Serum-IgE gekennzeichnet ist. Sie wird als Variante des Hyper-IgE-Syndroms aufgefasst)

Zu den Signalwegen dieser Genfamilie gehören Interleukin-1 Signalwege. Gene Ontology (GO)-Annotationen, die mit diesem Gen in Verbindung stehen, umfassen Transferase-Aktivität, Übertragung von phosphorhaltigen Gruppen und Protein-Tyrosin-Kinase-Aktivität.

 

Klinisches Bild

Deucravacitinib ist ein oraler, selektiver, allosterischer Tyrosinkinase 2 (TYK2)-Inhibitor, der eine Zulasung bei der Psoriasis erhalten hat. TYK2-Inhibitoren stellen eine neue Klasse kleiner Moleküle mit einem einzigartigen Wirkmechanismus dar. TYK2 ist eine intrazelluläre Kinase und vermittelt die Signalübertragung von Interleukin 23 (IL-23) und anderen Zytokinen, die an der Psoriasis-Pathogenese beteiligt sind. Deucravacitinib bindet hochselektiv an TYK2 und hemmt dadurch die Signalübertragung von IL-23, IL-12 und Typ-1-Interferonen (IFN) sowie deren nachgeschaltete Funktionen. Dadurch werden inflammatorische Prozesse bei Plaque-Psoriasis kontrolliert.

Literatur
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