TRAF1-Gen

Zuletzt aktualisiert am: 04.08.2022

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Synonym(e)

EBI6; Epstein-Barr Virus-Induced Protein 6; Epstein-Bar Virus-Induced Protein 6; MGC:10353; TNF Receptor Associated Factor 1; TNF Receptor-Associated Factor 1

Definition

Das TRAF1-Gen (TRAF1 steht für „TNF Receptor Associated Factor 1“) ist ein Protein kodierendes Gen das auf Chromosom 9q33.2 lokalisiert ist.  Das vom TRAF1-Gen kodierte Protein ist ein Mitglied der Familie der TNF-Rezeptor (TNFR) assoziierten Faktoren (TRAF). Für dieses Gen wurden drei Transkriptvarianten gefunden, die für zwei verschiedene Isoformen kodieren.

Allgemeine Information

TRAF-Proteine assoziieren mit verschiedenen Rezeptoren der TNFR-Superfamilie und vermitteln deren Signaltransduktion. Das TRAF1-Protein und das TRAF2-Protein bilden zusammen einen heterodimeren Komplex, der für die TNF-alpha-vermittelte Aktivierung von MAPK8/JNK und NF-kappaB erforderlich ist. Dieser Proteinkomplex interagiert auch mit Inhibitor-of-Apoptosis-Proteinen (IAPs) und vermittelt so die anti-apoptotischen Signale von TNF-Rezeptoren.

Jüngste Studien haben eine weitere Rolle von TRAF1 aufgedeckt, die unabhängig von seiner Rolle in der TNFR-Superfamilie ist, nämlich die negative Regulierung der Toll-like-Rezeptor- und Nod-like-Rezeptor-Signalgebung durch Sequestrierung des linearen Ubiquitin-Assembly-Komplexes LUBAC (Edilova MI et al. 2018).

Die Expression des TRAF1-Proteins kann durch das Epstein-Barr-Virus (EBV) induziert werden. Es wurde nachgewiesen, dass das EBV-Infektionsmembranprotein 1 (LMP1) mit dem TRAF1-Protein und anderen TRAF-Proteinen interagiert. Es ist anzunehmen, dass diese Interaktion die LMP1-vermittelte B-Lymphozyten-Transformation mit der Signaltransduktion von Rezeptoren der TNFR-Familie verbindet.

Klinisches Bild

TRAF1 spielt bei menschlichen Krankheiten eine vielfältige Rolle. TRAF1 ist bei vielen B-Zell-Krebsarten überexprimiert, und Einzelnukleotid-Polymorphismen (SNPs) in TRAF1 wurden mit Non-Hodgkin-Lymphomen (Anaplastisches großzelliges Lymphom) in Verbindung gebracht. In genomweiten Assoziationsstudien wurde ein Zusammenhang zwischen SNPs in der 5'-untranslatierten Region des TRAF1-Gens und einem erhöhten Auftreten und Schweregrad von rheumatoider Arthritis und anderen rheumatischen Erkrankungen festgestellt. Der Verlust von TRAF1 bei chronisch stimulierten CD8-T-Zellen führt zu einer Desensibilisierung des 4-1BB-Signalwegs und trägt damit zur Erschöpfung der T-Zellen bei chronischen Infektionen bei.

Zu den Krankheiten, die mit TRAF1 assoziiert sind, gehören:

  • Rheumatoide Arthritis
  • Anaplastisches großzelliges Lymphom (CD30 Positive Anaplastic Large Cell Lymphoma) Hinweis: das anaplastische großzellige Lymphom (ALCL) ist eine seltene Form des Non-Hodgkin-Lymphoms. Das Lymphom betrifft in der Regel die T-Zellen. Es gibt zwei Arten von ALCL: eine Variante die hauptsächlich die Haut befällt (kutanes ALCL), und eine zweite nicht dermatotrope Variante (systemisches ALCL).

Literatur
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  1. Edilova MI et al. (2018) TRAF1 Signaling in Human Health and Disease. Front Immunol 9:2969.
  2. Redler S et al. (2010) The TRAF1/C5 locus confers risk for familial and severe alopecia areata. Br J Dermatol 162:866-869. 

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