TP53-Gen

Zuletzt aktualisiert am: 22.05.2025

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Synonym(e)

Antigen NY-CO-13; BCC7; BMFS5; Cellular Tumor Antigen P53; LFS1; Li-Fraumeni Syndrome; Mutant Tumor Protein 53; P53; P53 Tumor Suppressor; Phosphoprotein P53; Transformation-Related Protein 53; TRP53; Tumor Protein 53; Tumor Protein P53; Tumor Suppressor P53; Tumor Supressor P53

Definition

Das TP53-Gen (TP53 ist das Akronym für Tumor Protein 53), ist ein Tumorsuppressor-Gen. Beim Menschen befindet sich das TP53-Gen auf dem kurzen Arm von Chromosom 17 (17p13.1). Das Gen umfasst 20 kb, mit einem nicht kodierenden Exon 1 und einem sehr langen ersten Intron von 10 kb. TP53-Orthologe wurden in den meisten Säugetieren identifiziert, für die inzwischen vollständige Genomdaten vorliegen.

Allgemeine Information

Das Gen kodiert das Tumorsuppressorprotein p53, das Transkriptionsaktivierungs-, DNA-Bindungs- und Oligomerisierungsdomänen enthält. Der Transkriptfaktor Tp53 wirkt in vielen Tumorarten als Tumorsuppressor; induziert je nach physiologischen Umständen und Zelltyp Wachstumsstillstand oder Apoptose (Guo A et al. 2000;Louria-Hayon I et al. 2003). P53 reagiert auf verschiedene zelluläre Stressfaktoren, um die Expression von Zielgenen zu regulieren und dadurch Zellzyklusstillstand, Apoptose, Seneszenz, DNA-Reparatur oder Veränderungen im Stoffwechsel zu bewirken.

TP53-Mutationen kommen bei allen Krebsarten vor. Der Verlust eines Tumorsuppressors erfolgt meist durch große schädliche Ereignisse wie Frameshift-Mutationen oder vorzeitige Stoppcodons. Bei TP53 handelt es sich jedoch bei vielen der bei Krebs beobachteten Mutationen um Missense-Varianten mit einem einzigen Nukleotid. Beispielsweise werden beim atypischen Fibroxanthom bzw. dem pleomorphen dermalen Sarkom UV-induzierte genomische Signaturen (C>t oder CC>TT) nachgewiesen. Sie werden in diesen Geschwülsten als Hauptriskofakroren für ihre Entstehung angesehen.  

Weiterhin werden auch Mutationen in Assoziationen zum Myelodysplastischen Syndrom beschrieben. Auch diese werden als eher ungünstiges Prognose-Zeichen gewertet. Ein wichtiger Paralog dieses Gens ist TP73.

Alternatives Spleißen des TP53-Gens (s.u. Mutationen) und die Verwendung alternativer Promotoren führen zu mehreren Transkriptvarianten und Isoformen. Tp53-Mutationen sind bei allen maligenen Tumorarten anzutreffen. Sie tragen zu dem komplexen Netzwerk molekularer Ereignisse bei, die zur Tumorbildung führen. Der Verlust eines Tumorsuppressors erfolgt meist durch große schädliche Ereignisse, wie Frameshift-Mutationen oder vorzeitige Stoppcodons. Es gibt keinen einzelnen Hotspot in der DNA-Bindungsdomäne, aber die Mehrheit der Mutationen tritt an den Aminosäurepositionen 175, 245, 248, 273 und 282.

Damit das kodierte Proteine seine biologische Funktion erfüllen kann, müssen vier p53-Polypeptide ein Tetramer bilden, das als Transkriptionsfaktor fungiert. Daher kann selbst eine inaktivierende Mutation in einem der vier Polypeptide zu einem dominant-negativen Phänotyp unterschiedlichen Ausmaßes führen.

Klinik

Keimban-assoziierte TP53-Mutationen  sind das Kennzeichen des Li-Fraumeni-Syndroms, einem autosomal dominant vererbten Tumorprädispositionssyndrom, bei dem bereits Kinder und Jugendliche multiple Tumoren, besonders der Nebenniere, der Weichteile, der Knochen und der Brustdrüse entwickeln. Es wurde weiterhin festgestellt, dass viele (sowohl Keimbahn- als auch somatische) Varianten einen prognostischen Einfluss auf das Ergebnis der Patienten haben.

Literatur
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  1. An W et al. (2004) Ordered cooperative functions of PRMT1, p300, and CARM1 in transcriptional activation by p53. Cell 117:735-748
  2. Barbosa K et al.(2019) The role of TP53 in acute myeloid leukemia: Challenges and opportunities. Genes Chromosomes Cancer 58:875-888.
  3. Bergamaschi D et al. (2003) iASPP oncoprotein is a key inhibitor of p53 conserved from worm to human. Nat Genet 33:162-7.
  4. Guo A et al. (2000) The function of PML in p53-dependent apoptosis. Nat Cell Biol 10:730-736.
  5. Huarte M et al. (2010) A large intergenic noncoding RNA induced by p53 mediates global gene repression in the p53 response. Cell 142:409-419.
  6. Jiao XD et al. (2018) The prognostic value of TP53 and its correlation with EGFR mutation in advanced non-small cell lung cancer, an analysis based on cBioPortal data base. Lung Cancer123:70-75.
  7. Louria-Hayon I et al. (2003) The promyelocytic leukemia protein protects p53 from Mdm2-mediated inhibition and degradation. J Biol Chem 278:33134-33141.
  8. Nieuwenburg SA et al. (2020) Cumulative risk of skin cancer in patients with Li-Fraumeni syndrome. Fam Cancer 19:347-351.
  9. Petry V et al. (2020) Radiotherapy-induced malignancies in breast cancer patients with TP53 pathogenic germline variants (Li-Fraumeni syndrome). Fam Cancer 19:47-53.
  10. Valdez JM et al. (2017) Li-Fraumeni syndrome: aparadigmfor theun derstanding of hereditary cancer predisposition. Br JHaematol 176:539–552.

Weiterführende Artikel (3)

Mutation; Myelodysplastische Syndrome; p53-Protein;
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