RIN2-related Cutis laxa ICD-10: Q82.8

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 22.09.2022

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Synonym(e)

MACS syndrome; OMIM: 613075

Definition

Als Cutis laxa wird eine  heterogene Gruppe hereditärer Erkrankungen bezeichnet, deren Leitsymptom durch eine hängende, unelastische (im Gegensatz zum Marfan-Syndrom und zum Ehlers-Danlos-Syndrom) Haut gekennzeichnet ist. Diese kutanen Eigenschaften sind fast immer auf Verlust, Fragmentierung oder auf eine starke Desorganisation der elastischen Fasern zurückzuführen. Die systemische Bedeutung dieser Störung der Elastogenese wirkt sich auf unterschiedliche Organsysteme aus. Neben dem Hautbefall sind v.a. Lunge, Gefäße und auch Gelenke betroffen. Die hereditären Formen der Cutis laxa werden durch Mutationen in unterschiedlichen Genen (z.B. PYCR1, LTBP4, ATP6V0A2 u.a.) ausgelöst, die funktionell am Auf- oder Abbau oder in der Organisation von elastischen Fasern involviert sind. Grundsätzlich lassen sich, unabhängig von der Gensystematik, autosomal dominante von autosomal rezessiven Formen unterscheiden. Betrachtet man differenzialdiagnostisch das klinische Phänomen „Cutis laxa“ oder besser „Cutis-laxa-artige Hautveränderungen“ so sind weitere, hereditäre wie auch erworbene Krankheitsbilder zu berücksichtigen. Das klinische Spektrum der autosomal rezessiven Cutis laxa ist hinsichtlich Organbeteiligung und Schweregrad sehr heterogen. Die autosomal rezessive RIN2-related Cutis laxa ist eine äußerst selten auftretende, lokalisierte Form der Cutis laxa.

Ätiopathogenese

Das Gen RIN2 (Ras And Rab Interactor 2), ist auf Chromosom 20p11.23 lokalisiert und am Endosomentransport beteiligt (Aslanger AD et al. 2014).    

Klinisches Bild

Zu den Kardinalsymptomen der RIN2-related Cutis laxa gehören Makrozephalie, eine partielle oder totale Alopezie sowie eine Cutis laxa (Basel-Vanagaite L et al. 2009). Die Symptome der Cutis laxa sind mild mit (meist) lokalisiertem Befall der Gesichtshaut. Die Haut einiger betroffener Säuglinge war trocken, schuppig und verdickt.

Zusätzliche Symptome sind Überstreckbarkeit der Gelenke, eine mittelschwere bis schwere Skoliose, Gingivahyperplasie, Retrognathie, Fehlstellungen der Zähne, eine nach außen gedrehte oder gerollte, evertierte Unterlippe und Lidödeme. Vereinzelt wurden im Rahmen des Syndroms Bronchiektasen, eine Aortadilatation sowie eine generalisierte Osteoporose beschreiben, ebenso wie leichte geistige Behinderungen.

Hinweis(e)

Da die Störung bisher nur bei wenigen Personen auftraten, ist das vollständige klinische Bild mit seinen Symptome noch weitgehend unbekannt.

Literatur
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  1. Aslanger AD et al. (2014) Newly described clinical features in two siblings with MACS syndrome and a novel mutation in RIN2.Am J Med Genet 164A: 484-489
  2. Basel-Vanagaite L et al. (2009) RIN2 deficiency results in macrocephaly, alopecia, cutis laxa, and scoliosis: MACS syndrome.Am J Hum Genet 85: 254-263
  3. Syx D et al. (2010) The RIN2 syndrome: a new autosomal recessive connective tissue disorder caused by deficiency of Ras and Rab interactor 2 (RIN2).Hum Genet 128: 79-88
  4. Verloes A et al. (2005) A new recessive connective tissue disorder with fleshy swelling of lips, lid and cheeks, macrocephaly, hyperextensible skin and severe scoliosis. (Abstract) 55th Annual Meeting, American Society of Human Genetics, Salt Lake City, Utah  S. 140.

 

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RIN2-Gen;

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