PolydipsieR63.1

Autor:Dr. med. S. Leah Schröder-Bergmann

Co-Autor:Tarik Farrag

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Zuletzt aktualisiert am: 19.07.2021

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Definition

Das Wort Polydipsie leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet wörtlich „viel Durst/vieldurstig“. In der Medizin bezeichnet die Polydipsie pathologisch gesteigerten Durst. Ursächlich können sowohl organische als auch psychogene Krankheitsbilder sein.  Aufgrund der folglich gesteigerten Trinkmenge geht die Polydipsie häufig mit einer Polyurie (vermehrtem Wasserlasen) einher. Die Polydipsie kann harmlose Ursachen haben, ebenso aber auch Ausdruck einer, möglicherweise potentiell lebensbedrohlichen Erkrankung, sodass sie in jedem Falle ernst genommen werden sollte.

Ätiopathogenese

Mögliche zugrundeliegende Erkrankungen sind:

  • Primäre Polydipsie
  • Psychogene Erkrankungen
  • Diabetes mellitus
  • Diabetes insipidus
  • Psychogene Erkrankungen
  • Erkrankungen der Nebenschilddrüse
  • Cushing-Syndrom
  • Leber-, Schilddrüsen- oder Nierenerkrankungen
  • Vermehrter Alkoholkonsum oder Alkoholfolgeerkrankungen
  • Pharmakologische Nebenwirkungen (z.B. die Einnahme von Diuretika)
  • Eher kurzfristige Polydipsie: Infekte, Fieber, Durchfallerkrankungen

Diagnose

Die Diagnostik richtet sich nach dem zugrundeliegenden Verdacht der entsprechenden Grunderkrankungen.

Grundsätzlich ist aber die Urinuntersuchung sowie die Abnahme diverser Laborparameter obligat (z.B. Blutzucker, HbA1c, Elektrolyte, Plasmaosmolalität). Zur Differenzierung steht der so genannte Durstversuch zur Verfügung, der sehr genau zwischen psychogener und organischer Ursache sowie zwischen zentralem und renalem Diabetes insipidus unterscheiden kann. Eine weitere Differenzierung erfolgt mittels ADH-Test. Bildgebende Verfahren können je nach Grundleiden ebenfalls eingesetzt werden (z.B. Ausschluss eines Hirntumors).

Komplikation(en)

Als wichtige und potentiell lebensbedrohliche Gefahr ist eine Dehydratation (Austrocknung) sowie ein erhöhter Elektrolytverlust mit resultierenden Elektrolytstörungen zu nennen.

Therapie

Therapeutische Behandlung je nach Grunderkrankung.

Literatur

  1. Herold G et al. (2018) Innere Medizin, Herold Verlag, SS. 581, 584, 588, 620, 631, 641, 729, 745, 771, 772, 803, 804

Autoren

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