Synonym(e)
Definition
Das FPR3-Gen (FPR3 steht für: Formylpeptidrezeptor 3) ist ein Protein-kodierendes Gen, das auf Chromosom 19q13.41 lokalisiert ist. Zu den damit verbundenen Signalwegen gehören Klasse A/1 (Rhodopsin-ähnliche Rezeptoren) und GPCR-Downstream-Signalweg. Gene Ontology (GO)-Annotationen zu diesem Gen umfassen G-Protein-gekoppelte Rezeptoraktivität und N-Formylpeptidrezeptoraktivität. Wichtige Paraloge dieses Gens sind FPR1/2.
Allgemeine Information
Die Formylpeptidrezeptorfamilie, FPR1, FPR2 und FPR3, sind G-Protein-gekoppelte Rezeptoren, die hauptsächlich von phagozytischen Leukozyten von Säugetieren exprimiert werden. FPRs sind an der antibakteriellen Abwehr und Entzündungsreaktionen des Wirtsorganismus beteiligt (Sun R et al. 2004).
Das vom FPR3-Gen kodierte Rezeptorprotein der Formylpeptidrezeptor 3, ist in der Zellmembran lokalisiert und ist wahrscheinlich an mehreren Prozessen beteiligt, darunter der Komplementrezeptor-vermittelte Signalweg, der Phospholipase C-aktivierende G-Protein-gekoppelte Rezeptor-Signalweg und die positive Regulation der zytosolischen Calciumionenkonzentration. Das Protein wirkt voraussichtlich stromaufwärts oder innerhalb des G-Protein-gekoppelten Rezeptor-Signalwegs.
Der Formylpeptidrezeptor 3 ist innerhalb der Formylpeptidrezeptor-Familie mit den 3 Vertretern FPR1-3 der Rezeptor mit geringer Affinität für N-Formyl-Methionyl-Peptide, die starke chemotaktische Faktoren für Neutrophile sind. Die Bindung von FMLP an den Rezeptor führt zur Aktivierung von Neutrophilen. Diese Reaktion wird über ein G-Protein vermittelt, das ein Phosphatidylinositol-Calcium-Sekundärbotenstoffsystem aktiviert. Wirkt als Rezeptor für Humanin (Harada M et al. 2004).
Hinweis(e)
Mit an dendritischen Zellen (DCs) gewonnene Daten können signifikante Unterschiede in der Expression von Formylpeptidrezeptoren (FPRs) nachgewiesen werden. In DCs konnten nur die beim Abbau allergener Lipocaline entstehenden Peptide an das FPR3-Rezeptorprotein binden, während dies für Peptide, die beim Abbau nicht allergener Lipocaline entstanden nicht möglich war. Es ist anzunehmen, dass die Bindung allergener Lipocaline an FPR3 ein Mechanismus zur Induktion allergischer Immunantworten sein könnte (Gruber RW. 2020)
FPR3 und Lipocaline kolokalisieren in denselben Vesikeln in DCs. Cathepsin S-verdaute allergene Lipocaline, nicht jedoch Produkte nicht-allergener Homologe (Klaver D et al. 2020). Die Silenzierung von FPR3 in DCs oder die Vorbehandlung mit einem antagonistischen Peptid stellt die IL-12-Expression wieder her und induziert die IL-10-Expression durch DCs, die mit Lipocalin-Allergenen behandelt wurden, wodurch die TH2-Verschiebung abgeschwächt und die IL-10-Produktion in kokultivierten TH-Zellen induziert wird.
FPR-Antagonisten könnten eine neue Option zur Therapie von Allergien xdarstellen (Klaver D et al. 2020).
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir
Kopernio

- Boulay F et al. (1990) Synthesis and use of a novel N-formyl peptide derivative to isolate a human N-formyl peptide receptor cDNA. Biochem Biophys Res Commun 168:1103-1109.
- Gruber RW (2020) Journal Club. JDDG 18: 181
- Harada M et al. (2004) N-Formylated humanin activates both formyl peptide receptor-like 1 and 2. Biochem Biophys Res Commun 324:255-261.
- Klaver D et al. (2020) Peptides from allergenic lipocalins bind to formyl peptide receptor 3 in human dendritic cells to mediate TH2 immunity. J Allergy Clin Immunol 145:654-665.
- Maestes DC et al.(1999) Differential phosphorylation paradigms dictate desensitization and internalization of the N-formyl peptide receptor. J Biol Chem 274:29791-2975.
- Sun R et al. (2004) Identification of neutrophil granule protein cathepsin G as a novel chemotactic agonist for the G protein-coupled formyl peptide receptor. J Immunol 173:428-436.