Synonym(e)
epigenetische Allel-Variante
Definition
Ein Epiallel ist eine Variante eines bestimmten Genlocus (Allels), die sich nicht durch seine DNA-Sequenz unterscheidet, sondern lediglich durch epigenetische Modifikationen. So haben beispielsweise zwei Epiallele identische Nukleotidfolgen, aber unterschiedliche epigenetische Zustände, was zu verschiedenen Genaktivitäten führen kann.
Allgemeine Information
Zentrale Merkmale
- Unveränderte DNA-Sequenz: Keine Mutation, keine Insertion/Deletion.
Epigenetische Unterschiede:
- DNA-Methylierung (z. B. am Promotor oder in Enhancern)
- Histon-Modifikationen
- Chromatin-Struktur
- Stabilität: Kann über Zellteilungen (mitotisch) und manchmal auch über Generationen (meiotisch) weitergegeben werden.
Biologische Bedeutung
- Genexpression: Ein Genlocus kann in einem Epiallel „aktiv“ (hypomethyliert) oder „stumm“ (hypermethyliert) sein.
- Phänotypische Variation: Unterschiedliche Ausprägungen eines Merkmals ohne DNA-Mutation.
Entwicklung und Anpassung: Wichtig bei Pflanzen (Blütenfarbe, Samengröße) und auch bei Tieren/Menschen (z. B. Imprinting).
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Kopernio

- Heard E et al. (2014) Transgenerational Epigenetic Inheritance: Myths and Mechanisms. Cell 157: 95–109.