Epiallel

Zuletzt aktualisiert am: 19.09.2025

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Synonym(e)

epigenetische Allel-Variante

Definition

Ein Epiallel ist eine Variante eines bestimmten Genlocus (Allels), die sich nicht durch seine DNA-Sequenz unterscheidet, sondern lediglich durch epigenetische Modifikationen. So haben beispielsweise zwei Epiallele identische Nukleotidfolgen, aber unterschiedliche epigenetische Zustände, was zu verschiedenen Genaktivitäten führen kann.

Allgemeine Information

Zentrale Merkmale

  • Unveränderte DNA-Sequenz: Keine Mutation, keine Insertion/Deletion.

Epigenetische Unterschiede:

  • DNA-Methylierung (z. B. am Promotor oder in Enhancern)
  • Histon-Modifikationen
  • Chromatin-Struktur
  • Stabilität: Kann über Zellteilungen (mitotisch) und manchmal auch über Generationen (meiotisch) weitergegeben werden.

Biologische Bedeutung

  • Genexpression: Ein Genlocus kann in einem Epiallel „aktiv“ (hypomethyliert) oder „stumm“ (hypermethyliert) sein.
  • Phänotypische Variation: Unterschiedliche Ausprägungen eines Merkmals ohne DNA-Mutation.

Entwicklung und Anpassung: Wichtig bei Pflanzen (Blütenfarbe, Samengröße) und auch bei Tieren/Menschen (z. B. Imprinting).

Literatur
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  1. Heard E et al. (2014) Transgenerational Epigenetic Inheritance: Myths and Mechanisms. Cell 157: 95–109.
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