DSC3-Gen

Zuletzt aktualisiert am: 16.01.2024

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Synonym(e)

Cadherin Family Member 3; CDHF3; Desmocollin 3; Desmocollin-3; Desmocollin-4; DSC; HT-CP

Definition

Das DSC23Gen (DSC3 steht für: Desmocollin 3) ist ein Protein kodierendes Gen, das auf Chromsom 18q12.1 lokalisiert ist.

Allgemeine Information

Das von diesem Gen kodierte Protein ist ein kalziumabhängiges Glykoprotein, das zur Unterfamilie der Desmocolline der Cadherin-Superfamilie gehört. Diese Mitglieder der Desmosomen-Familie sind zusammen mit den Desmogleinen vor allem in Epithelzellen zu finden, wo sie die adhäsiven Proteine der desmosomalen Zell-Zell-Verbindung bilden und für die Zelladhäsion und Desmosomenbildung erforderlich sind. Die Mitglieder der Desmosomenfamilie sind in zwei Clustern auf Chromosom 18 angeordnet, die zusammen weniger als 650 kb einnehmen. Das alternative Spleißen dieses Gens führt zu mehreren Transkriptvarianten.

Klinisches Bild

Zu den Krankheiten, die mit DSC3 assoziiert sind, gehören: „Hypotrichosis and Recurrent Skin Vesicles (HYPTSV/OMIM: 613102)“ ein Hautfragilitätssyndrom (s.a. zum Vergleich unter Hautfragilitätssyndrom mit Wollhaar und Palmoplantarkeratosen) und die subkorneale pustulöse Dermatose Sneddon-Wilkinson.  Onoufriadis et al. (2020) berichteten über einen fünfjährigen ägyptischen Jungen, der bei der Geburt eine normale Haut hatte, aber im Alter von vier Jahren begann, Blasen an Händen, Füßen und Knien sowie an Traumastellen zu entwickeln. Er hatte bei der Geburt keine Kopfhaare; obwohl die Haare im Säuglingsalter wuchsen, waren sie immer spärlich und ließen sich leicht ausreißen. An den Händen, Knien, Beinen und Füßen waren traumabedingte Blasen sowie verkrustete Erosionen vorhanden. Das Kopfhaar und die Augenbrauen waren spärlich und dünn. Weiterhin fanden sich follikuläre Hyperkeratose auf der Kopfhaut, dem Rumpf und den Extremitäten. Die Haut des Patienten war trocken, die Lippen rissig mit Cheilitis angularis. Die Mundschleimhaut war o.B. Auffälig waren die Fingernägel durch Leukonychien sowie Ausdünnung und Einrissen. Weitere Merkmale waren eine leichte Ausdünnung und unregelmäßige Rillen im Zahnschmelz. Ultrastrukturell wiesen die Desmosomen eine variable Morphologie auf, wobei einige nahezu normal aussahen, während andere klein waren. Die Zell-Zell-Ablösung erfolgten meist in den inneren desmosomalen Plaques.

Ein wichtiges paraloges Gen ist das DSC2-Gen.

Antikörper gegen das kodierte Protein DSC3 (ebenfalls gegen DSC2) können beim paraneoplastischen Pemphigus nachgewiesen werden. 

Hinweis(e)

Mutationen im DSC2-Gen werden mit arrhythmogener rechtsventrikulärer Dysplasie-11 (Arrhythmogenic Right Ventricular Dysplasia 11 with Mild Palmoplantar Keratoderma and Woolly Hair) in Verbindung gebracht (Simpson MA et al. 2009).

Literatur
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  1. Ayub M et al. (2009) A homozygous nonsense mutation in the human desmocollin-3 (DSC3) gene underlies hereditary hypotrichosis and recurrent skin vesicles. Am J Hum Genet 85: 515-520
  2. Onoufriadis A et al. (2020) Homozygous nonsense mutation in DSC3 resulting in skin fragility and hypotrichosis. J Invest Derm 140: 1285-1288.
  3. Simpson MA et al. (2009) Homozygous mutation of desmocollin-2 in arrhythmogenic right ventricular cardiomyopathy with mild palmoplantar keratoderma and woolly hair. Cardiology 113: 28-34.
  4. Syrris P et al. (2006) Arrhythmogenic right ventricular dysplasia/cardiomyopathy associated with mutations in the desmosomal gene desmocollin-2. Am J Hum Genet 79: 978-984.
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