Definition
CD ist das Akronym für die Bezeichnung „Cluster of Differentiation“. „CD“, bezeichnet Gruppen zellulärer Oberflächenmerkmale, die nach biochemischen oder funktionellen Kriterien geordnet wurden. Die CD-Klassifikation ermöglicht eine nachvollziehbare Transparenz in der immunhistologischen und immunologischen Diagnostik. Derzeit sind > 400 Clustermoleküle definiert und zugeordnet. Der Protein-Name ist nicht immer identisch mit dem Gen-Namen (z.B. CD4- Klon 1F6; CD8 – Klon DK25).
Bei den CD-Molekülen handelt es sich vorwiegend um membrangebundene Glykoproteine. Diese werden z.T. zellspezifisch exprimiert. Ihr Nachweis kann damit bei neoplastischen und entzündlichen Prozessen einen hohen diagnostischen Aussagewert haben. Einige der in der CD-Klassifikation erfassten Proteine haben Rezeptor- oder Signalfunktionen, andere hingegen üben enzymatische Aktivitäten aus oder sind Teil der interzellulären Kommunikation.
Allgemeine Information
CD 86 fungiert als Ligand für CD28 und CTLA-4 auf T-Zellen. Die Bindung an CD 28 liefert das „zweite Signal“ für die Aktivierung naiver T-Zellen und deren Proliferation und Zytokinproduktion.
CD 86 bindet ebenfalls an CTLA-4. Diese Bindung hemmt die T-Zell-Aktivierung (negatives Feedback). Nachweislich ist ein Zusammenspiel mit CD80 (B7-1): Beide Moleküle erfüllen ähnliche Aufgaben, unterscheiden sich aber in Expressionsdynamik und Affinität.
Klinik
Autoimmunerkrankungen: Übermäßige CD86-vermittelte Co-Stimulation fördert pathologische T-Zell-Aktivität. Therapeutischer Angriffspunkt: Die Medikamente Abatacept/Belatacept sind CTLA-4-Ig-Fusionsproteine, die an CD80/CD86 binden und so die Co-Stimulation blockieren. Die Präparate finden ihren Einsatz z. B. bei rheumatoider Arthritis, Psoriasis-Arthritis, Organtransplantationen.