ADA-Gen

Zuletzt aktualisiert am: 25.06.2022

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Synonym(e)

ADA; Adenosine Aminohydrolase; Adenosine Deaminase; EC 3.5.4.4

Definition

Das ADA -Gen (ADA steht für „Adenosin Deaminase“) ist ein Protein kodierendes Gen das auf Chromosom 20q13.12 lokalisiert ist. Das ADA-Gen kodiert das Enzym „Adenosin Deaminase“, das die Hydrolyse von Adenosin zu Inosin im Purinkatabolismusweg katalysiert.

Für dieses Gen sind verschiedene Mutationen beschrieben worden, die mit menschlichen Krankheiten in Verbindung gebracht werden, die mit einer gestörten Immunfunktion zusammenhängen, wie z. B. die schwere kombinierte Immunschwächekrankheit (SCID), die auf einen Mangel des ADA-Enzyms zurückzuführen ist.

Bei Personen mit ADA-Mangel kommt es zu einer deutlichen Verminderung der T-, B- und NK-Lymphozyten. Dies führt zu einer Defizienz der humoralen und zellulären Immunität.

Allgemeine Information

Die Adenosin Deaminase (ADA) katalysiert die hydrolytische Desaminierung von Adenosin und 2-Desoxyadenosin. Sie spielt eine wichtige Rolle im Purinstoffwechsel und in der Adenosin-Homöostase. Das Enzym moduliert die Signalübertragung durch extrazelluläres Adenosin und trägt somit indirekt zu zellulären Signalereignissen bei.

Es wirkt als positiver Regulator der T-Zell-Koaktivierung, indem es DPP4 bindet. Seine Interaktion mit DPP4 reguliert die Adhäsion zwischen Lymphozyten und epithelialen Zellen.

ADA verstärkt die Immunogenität dendritischer Zellen durch Beeinflussung der Expression kostimulatorischer Moleküle in dendritischen Zellen sowie der Sekretion von Zytokinen und Chemokinen. Die Differenzierung und Proliferation von CD4+ T-Zellen wird gefördert. Die Adenosin Deaminase wirkt als positiver Modulator der Adenosinrezeptoren ADORA1 und ADORA2A, indem es deren Ligandenaffinität durch Konformationsänderung erhöht.

Klinisches Bild

Zu den Krankheiten, die mit ADA assoziiert sind, gehören:

Schwere kombinierte Immundefizienz (SCID), autosomal rezessiv, T-Zell-negativ, B-Zell-negativ, Nk-Zell-negativ, aufgrund von Adenosin-Deaminase-Mangel (ADA-Mangel; OMIM: 102700).  

Hinweis(e)

Erhöhte Werte der Adenosin Deaminase werden mit der kongenitalen hämolytischen Anämie in Verbindung gebracht.

Literatur
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  1. Arredondo-Vega FX et al. (1990) Paradoxical expression of adenosine deaminase in T cells cultured from a patient with adenosine deaminase deficiency and combined immunodeficiency. J. Clin. Invest. 86: 444-452.
  2. Arredondo-Vega FX et al. (1994) Correct splicing despite mutation of the invariant first nucleotide of a 5-prime splice site: a possible basis for disparate clinical phenotypes in siblings with adenosine deaminase deficiency. Am J Hum Genet 54: 820-830.
  3. Hershfield MS (2003) Genotype is an important determinant of phenotype in adenosine deaminase deficiency. Curr Opin Immun 15: 571-577.
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