Interclaudin-Interferenz

Zuletzt aktualisiert am: 22.10.2025

This article in english

Definition

Interclaudin-Interferenz (Claudin-Interferenz) bezeichnet ein biochemisches Phänomen das bei Claudin-Proteinen auftritt, bei dem  ein Claudin höherwertige Strukturen und Kanäle zerstört, die von einem anderen Claudin gebildet werden.

 

Allgemeine Information

Claudin-4 beispielsweise ist ein prototypisches barrierebildendes Claudin das die parazelluläre Permeabilität durch einen bisher unbekannten Mechanismus verringert. Claudin-4 hemmt selektiv den Fluss über Kationenkanäle, die von den Claudinen 2 oder 15 gebildet werden. Der durch Claudin-4 verursachte Verlust der Claudin-Kanalfunktion geht mit einer verringerten Verankerung und anschließender Endozytose porenbildender Claudine einher. Analysen in nichtepithelialen Zellen zeigen, dass Claudin-4 zwar nicht zur unabhängigen Polymerisation fähig ist, jedoch andererseits Polymerstränge und höherwertige Netzwerke zerstört, die von den Claudinen 2, 7, 15 und 19 gebildet werden. Dieser Prozess der Interclaudin-Interferenz, bei dem ein Claudin höherwertige Strukturen und Kanäle zerstört, die von einem anderen Claudin gebildet werden, stellt einen bisher unbekannten Mechanismus der Barriereregulierung dar (Shashikanth N et al. 2022).

Literatur
Für Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio Kopernio

  1. Shashikanth N et al. (2022) Tight junction channel regulation by interclaudin interference. Nat Commun13:3780.

Weiterführende Artikel (1)

Claudine (Übersicht);
Abschnitt hinzufügen

Zuletzt aktualisiert am: 22.10.2025