Imidazol-Antimykotika

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 22.04.2020

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Synonym(e)

Azol-Antimykotika; Imidazol-Antimykotika; Imidazole

Definition

Gruppe von Antimykotika die die Ergosterinsynthese der Pilzzellen hemmen.  Dies führt zu einem fungistatischen Effekt. Das charakteristische Merkmal der Azole ist der fünfgliedrige heterozyklische Ring, mit 2 Stickstoff-Atomen, der komplex substitutiert ist.

Einteilung

Die diversen Imidazole unterscheiden sich in ihrer chemischen Struktur und biologischen Wirksamkeit deutlich. Folgende Imidazol-Antimykotika:

Pharmakodynamik (Wirkung)

Spezifisch gehemmt wird das mikrosomale Enzym Lanosterol-Demethylase, ein  Cytochrom-P450-Isoenzym der Pilze, das die Synthese von Ergosterin aus anderen Steroidvorstufen katalysiert. Die Hemmung des Cytochrom-P450-Isoenzyms führt zu einem Mangel dieses essenziellen Bausteines der zytoplasmatischen Membran, damit zu massiven Störungen der Membranfunktion, wodurch das Wachstum allmählich gestört wird und die Vulnerabilität durch äußere Einflüsse steigt (fungistatischer Effekt). Durch eine spätere Akkumulation toxischer Vorstufen des Ergosterins in der Pilzzelle wird diese irreversibel geschädigt und stirbt nach einiger Zeit ab. Mit geringer Potenz hemmen Azol-Antimykotika auch humane Cyp-Enzyme. Ketokonazol hemmt weiterhin auch die Synthese von Testosteron. Ketokonazol wirkt hepatotoxisch.

Wirkungsspektrum

Anwendungsgebiet/Verwendung

Aufgrund der diversen Nebenwirkungen werden Azole heute nur noch topisch in Konzentrationen von 1-2% angewendet. Die Resorption durch die Haut liegt bei < 1% der aufgetragenen Menge. Im intertriginösen Bereich lassen sich besonders gut Azol-haltige Pasten auftragen. Die Resorption der Azole über die Schleimhaut (z.B. bei einer Candida-Vaginitis) liegt bei 3-10% der angewendeten Dosis.

Hinweis(e)

Eine Reihe von Azol-Antimykotika sind aus der Verschreibungspflicht entlassen und dmait nicht mehr auf Kosten der Krankenkassen rezeptierbar.

Literatur
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  1. Hof W: Allgemeine Mykologie. In: Duale Reihe, Medizinsiche Mikrobiologie. 7. Auflage. Thieme Verlag Stuttgart S 483
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Autoren

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