Hunter, John

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 15.05.2014

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Biographische Angaben

(¤ 1728, † 1793), schottischer Anatom und Chirurg, der am 13.2.1728 in Long Calderwood, East Kilbride, Lanarkshire, Schottland geboren wurde. Er starb am 16.10.1793 in London, England. John Hunter war einer der größten Anatomen und Pathologen seiner Zeit und Begründer der englischen experimentellen Pathologie. Sein Grundsatz "Don't think, try the experiment" inspirierte Generationen moderner Chirurgen. 1748 erhielt er seine erste medizinische Ausbildung bei seinem älteren Bruder William. Weitere Studien folgten am St. George's and St. Bartholomew?s Hospital in London. Weiterhin wurde er als Schüler von William Cheselden (1688-1752) am Chelsea Hospital und 1751 als Schüler von John Percivall Pott (1714-1788) am St. Bartholomew's Hospital geführt. Von 1754 bis 1756 war er chirurgischer Assistent am St. George's Hospital. Hunter war ein anerkannter Venerologe und erkannte und beschrieb grundsätzliche Wesenzüge der Geschlechtserkrankungen. Sehr kritisch sieht J.K. Proksch das venerische Werk und Wirken von J. Hunter. Aus einem Selbstversuch schlossen er und mit ihm fast alle Ärzte der Welt, dass das Secret des Trippers einen Schanker erzeugen kann: "that matter from gonorrhoea can produce chancres". Aus diesem Hunterschen Experiment entstand als "unabweisliche Consequenz" der Sieg für die sog. Identitätslehre: "das contagium des Trippers, des Schankers und der Syphilis ist ein und dasselbe". Hunter verwies auch die Syphilis als Systemerkrankung in den Bereich der Fabel: "we have not seen the brain affected, the heart, stomach, liver, kidneys, not other viscera".

Literatur
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  1. Hunter J (1771-1778) The Natural History of the Human Teeth, Explaining their Structure, Use, Formation, Growth and Diseases. 2 parts. J. Johnson, London. Latin translation by Pieter Boddaert: Historia naturalis dentium. Leipzig, 1775. German translation, Leipzig, 1780
  2. Hunter J (1780) Account of a woman who had the smallpox during pregnancy, and who seemed to have communicated the same disease to the foetus. Philosophical Transactions of the Royal Society of London 70: 128-142
  3. Hunter J (1786) A Treatise on the Veneral Disease. London 1786. German translation, Leipzig, 1787. French, Paris, 1787, and 1859: Traité de la maladie venerienne. Traduit d'Anglais par le Docteur G. Richelot, avec des notes et des additions par le docteur P.H. Ricord. 823 pages, with 9 lithographic plates.