Eosinophiles anuläres Erythem L53.1

Zuletzt aktualisiert am: 27.12.2023

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Synonym(e)

Annular eosinophilic erythema; Anular eosinophilic erythema; Eosinophilic annular erythema in childhood

Erstbeschreiber

Peterson und Jarrat, 1981

Definition

Das eosinophile anuläre Erythem (EAE) ist eine seltene eosinophile Dermatose unbekannter Ätiologie, die möglicherweise auf eine "Überempfindlichkeitsreaktion" zurückzuführen ist. Die Eigenständigkeit dieses Krankheitsbildes ist derzeit noch ungeklärt.  

Manifestation

Primär wurde das Krankhetisbild bei Kindern beschrieben. Neuere Kasuistiken belegen hingegen das Aufteten in allen Altersgruppen.

Klinisches Bild

Das eosinophile anuläre Erythem zeigt sich typischerweise mit rezidivierenden, erythematösen, anulären oder auch zirzinären, stellenweise auch nicht figurierten großflächigen Plaques am Rumpf und an den proximalen Extremitäten. Der Krankheitsverlauf ist häufig chronisch, rezidivierend und schubweise. Die Läsionen verschwinden ohne Atrophie oder Narbenbildung, es können jedoch auch neue Läsionen in den alten Läsionen entstehen. 

Assoziationen mit eosinophiler Pneumonie und Asthma sind bekannt (Yanagihara S et al. 2021) . 

Histologie

Biopsien zeigen ein interstitielles, perivaskuläres dermales Infiltrat, das überwiegend lymphozytär und eosinophil, aber arm an Neutrophilen und ohne Plasmazellen ist. Es gibt keine Anzeichen für eine Flammenbildung, ein Granulom oder eine Vaskulitis. Es können Muzinablagerungen vorhanden sein. Eine Vakuolisierung der Basalmembran sowie Spongiose und Exozytose in der Epidermis werden ebenfalls festgestellt. Die zirkulierende Hypereosinophilie ist uneinheitlich.

Therapie

Das Ansprechen auf die Behandlung ist unterschiedlich. Systemische Steroide sowie Antimalariamittel scheinen den besten Effekt zu haben.  Auch Dapsone zeigte in Einzelfällen eine bemerkenswerte Wirkung (Wallis L et al. 2018).

Hinweis(e)

Das Krankheitsbild wird in der Literatur als figuratives Erythem mit einer umstrittenen Beziehung zum Wells-Syndrom (WS) interpretiert.

Fallbericht(e)

52-jährige Frau mit einem seit 6 Jahren persistierendem, nicht juckenden anulären Exanthem. Sie klagte über Lethargie und Arthralgien. Es finden sich anuläre, auch polyzyklische und bogenförmige Plaques, die als erythematöse Papeln begannen (s.Abb.). 

Laboruntersuchungen mit Blutbild, Untersuchungen von Stuhlproben auf Parasiten und Computertomographien des Brustkorbs, des Abdomens und des Beckens, ergaben keine Auffälligkeiten.

Die Hautbiopsie zeigte ein oberflächliches bis tiefes zelluläres Infiltrat, bestehend aus zahlreichen Eosinophilen, mit Lymphozyten und vereinzelten Neutrophilen. Keine Flammenfiguren, kein Hinweis auf Vaskulitis.

Literatur
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  3. Gordon SC et al. (2018) Eosinophilic annular erythema treated with dupilumab. Pediatr Dermatol 35:e255–e256.
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  8. Masaki K et al. (2021) Eosinophilic annular erythema showing eosinophil cytolytic ETosis successfully treated with benralizumab. Asia Pac Allergy 11: e28. 
  9. Paulitschke V et al. (2021) Eosinophiles anuläres Erythem bei einem 20 Monate alten Mädchen. Hautarzt 72: 332-336. 
  10. Peterson AO (1981) Annular Erythema of Infancy. Arch Dermatol 117: 145–148.
  11. Wallis L et al. (2018) Dapsone for Recalcitrant Eosinophilic Annular Erythema: A Case Report and Literature Review. Dermatol Ther (Heidelb) 8:157-163.
  12. Yanagihara S et al. (2021) Eosinophilic annular erythema associated with eosinophilic pneumonia and asthma. Int J Dermatol 60: 1034-1035. 

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