Contiguous cutaneous inflammation

Zuletzt aktualisiert am: 05.11.2022

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Synonym(e)

CIS; Contiguous inflammation of the skin; Inflammation cutanée de contiguïté secondaire

Definition

Eine „Contiguous cutaneous inflammation“ (CIS) ist eine umschriebene, häufig schmerzende,  Erysipel-artige Inflammation der Haut, die einen pathologischen Prozess überlagert, der in direkter topischer Beziehung zu einem tiefer liegenden pathologischen Prozess (bakterielle oder sterile Abszesse, Neoplasma-assoziierte Entzündungen, Fremdkörper, Osteomyelitis, Sinusitis usw.) steht.

Ätiopathogenese

Eine „Contiguous cutaneous inflammation“ kennzeichnet sich durch eine umschriebene Entzündungsreaktion der Haut, die einen pathologischen Prozess angrenzend und direkt überlagert, der somit in direkter topographischer Beziehung zu einem tiefer liegenden pathologischen Prozess steht, und der eine parallele klinische Entwicklung zu diesem aufweist (z.B. Abheilung nach dessen Sanierung). Der entzündliche kutane Prozess ist steril, es fehlt eine  klinisch-pathologische Spezifität.Der zugrundeliegende, auslösende pathologische Prozess ist vielfältig. Er kann tumorös oder infektiös sein. Denkbar ist eine direkte und damit fortgeleitete Migration von Entzündungszellen und/oder Diffusion von Mediatoren. Beschrieben wurde CIS  in Verbindung mit einem Ethmoidalkarzinom mit Superinfektion, einen postoperativen Mediastinalabszess, einen odontogenen Staphylokokkenabszess und eitrigen Sinusitiden (Helmbold P et al. 1999).

Klinisches Bild

Das klinische Hauptsymptom ist ein asymmetrisches, lokalisiertes und schmerzhaftes Erythem oder eine ensprechende flache Plaque in Kombination mit den verschiedenen Symptomen, die von dem induzierenden pathologischen Prozess verursacht werden.

Hinweis(e)

Eine „Contiguous inflammation“ kann auch in „nicht-kutanen“ Strukturen auftreten, so in der Orbita bei chronischen inflammtorischen Rhinopathien (R A Goldberg RA 1989).  Denkbar ist auch eine "inverse"  CIS, d.h. eine Fortleitung eines inlfammatorischen Prozesses von der Haut auf unterliegende Strukturen (z.B. Sehnen und Knochen).  

Fallbericht(e)

Eine 77-jährige Frau mit Rhinorrhoe und chronischen Kopfschmerzen in der Anamnese stellt sich wegen einer erythematösen und leicht verrukösen, nicht schmerzenden Plaque auf der rechten Wange vor. Diese bestand seit zwei Monaten. Vorbehanldungen mit zahlreichen topischen Antibiotika waren nicht erfolgreich. Die histopathologische Untersuchung ergab eine unspezifische Dermatitis. Ein CT des Schädels ergab den Nachweis einer Pansinusitis.

Therapie: Nach der chirurgischen Behandlung der Sinusitis bildeten sich die Hautveränderungen komplett zurück.

Literatur
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  1. Del Giudice P (1989) Contiguous cutaneous inflammation: Different scenarios, unclear outlines. Annales de Dermatologie et de Venereologie 145: 561-562 .
  2. Diallo M et al. ( (2008) Annales de Dermatologie et de Venereologie 135: 127-130.
  3. Goldberg RA (1989) Orbital inflammation and optic neuropathies associated with chronic sinusitis of intranasal cocaine abuse. Possible role of contiguous inflammation. Archives of Ophthalmology 107: 831-835.
  4. Healy JF (1981)  Posterior fossa inflammation resulting from contiguous mastoid disease demonstrated by computerized tomography. Journal of Computed Tomography 5: 202-206.
  5. Helmbold P et al. (1999)  Contiguous inflammation of the skin. European Journal of Dermatology Ejd 9: 48-50.
  6. Lefranc H et al. (2018) Inflammation cutanée de contiguïté secondaire à une sinusite aspergillaire. Ann Dermatol Venereol 145:593-597.
  7. Paycha F et al. (2009) Osseous Kaposi sarcoma without contiguous cutaneous lesion: interest of positron emission tomography imaging with Fluorodeoxyglucose-(18F). Presse Medicale 38: 327-333.

Verweisende Artikel (1)

AESOP-Syndrom;

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