Chlorhexidin

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 30.09.2023

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Synonym(e)

Chlorhexidingluconat; INCI-Kennzeichnung: Chlorhexidine Gluconate

Definition

Pharmakodynamik (Wirkung)

Breite antimikrobielle Wirkung gegen verschiedene grampositive und gramnegative Bakterien. Gering wirksam gegen einige gramnegative Bakterien (Pseudomonas spp. und Proteus spp.), Hefen, Dermatophyten und Mykobakterien. Unwirksam gegen Bakterien- und Pilzsporen, Viren und fäulniserregende Pilze.

Indikation

Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut. Antiseptische Behandlung oberflächlicher Schürf-, Riss-, Platz- und Kratzwunden. Verbrennungen 1. Grades.

Unerwünschte Wirkungen

Kontaktdermatitis, Speicheldrüsenschwellung, anaphylaktoide Sofortreaktionen. Die genaue Prävalenz von Chlorhexidin-Allergien ist unbekannt (Sustal K et al. 2017). Durch die breite und zunehmende Verwendung von Chlorhexidin ist eine steigende Sensibilisierungsrate zu erwarten. Dies betrifft auch IgE- vermittelte Sofortreaktionen (nachweisbar durch Prick-Testung).

Merke! Bei oraler Applikation: Verfärbungen von Zunge und Zähnen sind möglich! Nicht zusammen mit Zahnpasta anwenden.

Wechselwirkungen

Wechselwirkungen mit anionischen Tensiden (z.B. in Zahnpasta enthalten) und Seifen.

Präparate

Bactigras, Chlorhexamed, Chlorhexidingluconat Lsg., Cidegol C, Frubilurgyl, Hansamed Spray, Lemocin CX, Bepanthen Antiseptische Wundcreme (Kombipräparat mit Dexpanthenol).

Literatur
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  1. Ammann PM et al. (2018) Desinfektionsmittel. Allergo J 27:16-18 
  2. Sustal K et al. (2017) Chlorhexidin-Allergie-unterschätztes Allergen mit ubiquitärem Einnsatz. Allergo J Int 26: 69-70  

Weiterführende Artikel (4)

Dermatophyten; Desinfizienzien; Hefen; Mycobacterium;
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