Interleukin-27

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 24.10.2017

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Synonym(e)

IL27; IL-27

Definition

Als Interleukine (von lat/griech. inter = zwischen; leukos = weiß; kinein = sich bewegen) wird eine Gruppe von körpereigenen, kurzkettigen Regulatorproteine (Zytokine) des Immunsystems bezeichnet (IL1-IL38). Interleukine sind Mediatoren für Induktion, Verlauf und Kontrolle der T-Zell-vermittelten zytotoxischen Immunreaktionen sowie der B-Zell-Aktivierung (Antikörperproduktion). Sie werden vorwiegend von stimulierten Leukozyten, Monozyten und Makrophagen gebildet und sezerniert. Bisher sind etwa 38 unterschiedliche Interleukine eindeutig identifiziert. Jedem Zytokin der Interleukingruppe ist nomenklatorisch eine Zahl zu ihrer Klassifikation zugewiesen (IL-1 bis IL-38).

Einige strukturell verwandte Stoffe wurden zu Familien zusammengefa  sst. Ihre Mitglieder haben oft eine ähnliche Funktion oder wirken an der Feinregulation von Immunreaktionen mit, indem sie zum Beispiel die Synthese verwandter Interleukine regulieren.

Interleukin-27 ein heterodimeres, regulatorisches Zytokin, gehört zu der Interleukin-12/Interleukin-23-Familie. Das Zytokin wurde 2002 entdeckt.

Es besteht eine nähere molekulare Beziehung besteht zwischen dem Interleukin-27 und dem Interleukin-30. Interleukin 30 bildet die alpha Untereinheit des IL-27 (IL-27p28) das von dem „Epstein-Barr virus-induced gene 3“, auch EBI3 kodiert wird. IL-30 kann, trotz seiner Idendität mit der alpha-Untereinheit unabhängig von IL-27 gebildet und sezerniert werden. 

 

 

Es ist in der Pathogenese  von zahlreichen entzündlichen (auch autoimmunologischen) Erkrankungen involviert. Hierzu gehören die rheumatoide Arthritis, Psoriasis, Multiple Sklerose, Morbus Crohn, die Colitis ulcerosa aber auch Infektionskrankheiten. 

Allgemeine Information

IL-27 wird durch aktivierte Makrophagen, dendritische Zellen, CD4+ T-Zellen (nachweislich bei Malaria-Infektion) sowie durch B Zellen exprimiert.  Das Zytokin interagiert mit seinem spezifischen Oberflächen-Rezeptor-Komplex, dem IL-27 Rezeptor IL-27R. Dieser Rezeptorkomplex besteht aus 2 Proteinen, IL-27alpha and gp130. Nach Bindung an seinen Rezeptor aktiviert der Komplex den JAK/STAT- und den p38 MAPK-Signalweg. Die immunologische Wirkung kann als dual bezeichnet werden, da sowohl pro-inflammatorische als auch anti-inflammatorische Prozesse aktiviert werden. Aktiviert werden verschiedene Zelltypen wie Makrophagen, dendritische Zellen, T- und B-Zellen. Inhibiert wird die Entwicklung von Th-17 Zellen. 

Literatur
Für Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio Kopernio

  1. Kimura D et al. (2016) Interleukin-27-Producing CD4(+) T Cells Regulate Protective Immunity during Malaria Parasite Infection. Immunity 44:672-682.
  2. Jung JY et al. (2015) The presence of interleukin-27 during monocyte-derived dendritic cell differentiation promotes improved antigen processing and stimulation of T cells. Immunology 144:649-660.
  3. Gao P et al. (2016) Transcription factor Fli-1 positively regulates lipopolysaccharide-induced interleukin-27 production in macrophages. Mol Immunol 71:184-191.
  4. Duan Y et al. (2015) Potent therapeutic target of inflammation, virus and tumor: focus on interleukin-27. Int Immunopharmacol 26:139-146.
  5. Wong HR et al. (2014) Performance of interleukin-27 as a sepsis diagnostic biomarker in critically ill adults. J Crit  Care 29:718-722.
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  7. Iwasaki Y et al. (2015) Interleukin-27 in T cell immunity. Int J Mol Sci 16:2851-2863. 

Weiterführende Artikel (3)

CD4; Interleukin-30; JAK-STAT-Signalweg;
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