Haarshampoo

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 16.03.2018

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Synonym(e)

Haarwaschmittel; Shampoo

Definition

Die Haarpflege gehört zu den ältesten Bedürfnissen des Menschen und ihr Stellenwert sie auch heute noch unverändert hoch. Zur Haarwäsche standen bis weit in das 20. Jahrhundert hinein ausschließlich die kosmetisch wenig ansprechenden Seifenpräparate zur Verfügung. Heute existiert für alle Bedürfnisse der Kopfhautpflege ein breites kaum überschaubares Spektrum an Haarpflegemitteln und Stylingprodukten. Nach einer aktuellen Umfrage zufolge waschen sich in Deutschland etwa 1/3 aller Frauen jeden 2. Tag die Haare, etwa 15% täglich. Bei den Männern ist die Frequenz deutlich höher. Die Tendenz zur häufigen Haarwäsche steigt in den Industrieländern auch weiterhin an.

Die Wahl eines geeigneten galenischen Systems zur Applikation von Wirkstoffen im Bereich der Kopfhaut ist abhängig von den anatomischen Besonderheiten des Capillitiums sowie von den Liberations-und Penetrationsbedingungen des Applikationsareals. 

Einteilung

Shampoos für gefärbtes oder strapaziertes Haar: Für die Reinigung von gefärbtem, dauergewelltem oder strapaziertem Haar ist die Verwendung eines Pflege-Shampoos zu empfehlen, erkennbar an dem jeweils deklarierten Einsatzgebiet, zum Beispiel für „gefärbtes Haar“. Typische Vertreter der in diesen Shampoos eingesetzten Pflegestoffe sind kationische Zelluloseprodukte oder als Verdickungsmittel eingesetzten Bestandteile der Guarbohne (Guar).  Auch Silikone werden als Konditioniermittel verwendet. Ihre Einsatzkonzentrationen sind so gewählt, dass sie das Haar nicht beschweren.

Pflege-Shampoos können außerdem Aminosäuren und Proteinhydrolysate enthalten, die in Kombination mit den quartären Ammoniumverbindungen als Repairwirkstoffe fungieren sollen. Damit das Haar vor Austrocknung geschützt wird, werden Feuchthaltemittel wie Panthenol oder Glykole zugesetzt.

Shampoos für feines Haar: Bei Shampoos für feines Haar sollte die Reinigungsleistung eines Shampoos weniger stark ausgeprägt sein. Derartige Shampoos werden auch als „Volumen-Shampoos“ deklariert.

Volumen-Shampoos: Volumeen-Shampoos beinhalten versch. Wirkstoffe, die das „Aneinandergleiten“ der Haare erschweren, z.B. Siliziumdioxid (Kieselsäure). Dadurch wird die Haaroberfläche leicht aufgeraut, die Frisur erhält mehr „Fülle“.

Schuppenshampoos: Bei vermehrter Kopfhautschuppung (Pityriasis simplex capillitii) bietet die Industrie, jenseits einer medizinischen Indikation  „Antischuppen-Shampoos“ an.  Derartige Antischuppen-Shampoos enthalten meist Wirkstoffe wie Ciclopiroxolamin oder auch Zink-Pyrithion. Diese regulieren die Zellteilungsaktivität der Kopfhautepithelien und sind antimikrobiell (gegen Malasessia furfur) wirksam. Es empfiehlt sich derartige „Antischuppen-Shampoos“ nur so lange anzuwenden, wie Schuppen sichtbar sind. Danach ist ein mildes Pflege-Shampoo einzusetzen. 

Allgemeine Information

Von einem Haarwaschmittel (Shampoo) wird erwartet, dass es, neben einem cremigen Schaum sowie einer guter Reinigungsfähigkeit, auch eine gute Haut- und Schleimhautverträglichkeit besitzt. Ferner sollten ein Shampoo bei jedem Härtegrad des Wassers ausreichend wirksam sein.

Als waschaktive Substanzen werden meist anionische Tenside wie Fettalkoholethersulfate eingesetzt, z.B. Natriumlaurylethersulfat. In Kombination mit amphoteren Tensiden (zum Beispiel Amidopropylbetain) entstehen milde Shampoo. Solche Tensidmischungen sind in den meisten, handelsüblichen Haarwaschmitteln zu finden.

Neben Tensiden enthalten Shampoos Pflegestoffe, wie polymere quartäre Ammoniumverbindungen („Quats“). Diese Beimischungen machen das Haar nach der Wäsche gut kämmbar. Weitere Inhaltsstoffe sind u.a. Verdickungs-, Trübungs- und Konservierungsmittel. Nahezu alle Shampoos enthalten Duftstoffe (s.u. Duftstoffe).  

Inhaltsstoffe(e)

Die Inhhaltsstoffe von Haarshampoos sind je nach Pflegeausrichtung des Shampoos unterschiedlich. Die nachfolgend aufgeführten Substanzen sind in Haarshampoo häufig vertreten:  

Hinweis(e)

Jeder Hersteller kosmetischer Erzeugnisse ist gesetzlich verpflichtet, die verwendeten Inhaltsstoffe nach der international gültigen INCI–Nomenklatur (INCI-steht für „International Nomenclature for Cosmetic Ingredients“) auf der Verpackung zu deklarieren. 

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