Attenuierung

Zuletzt aktualisiert am: 26.11.2025

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Definition

In der Mikrobiologie bedeutet „attenuiert/Attenuierung“, dass ein Erreger abgeschwächt wurde, sodass er seine Krankheitsauslösendes Potenzial weitgehend verliert, aber seine Fähigkeit, eine Immunreaktion auszulösen, behält.

Konkret heißt das:

  • Der Mikroorganismus ist lebend, aber nicht mehr voll virulent.
  • Er kann sich häufig noch begrenzte Zeit vermehren, verursacht aber keine (oder nur sehr milde) Krankheit.
  • Eine Attenuierung wird oft bei Lebendimpfstoffen (z. B. Masern-, Mumps-, Rötelnimpfstoff) genutzt.

Allgemeine Information

Typische Methoden die zur Attenuierung eines Mikroorganismus eingesetzt werden sind:

  • Langzeitkultivierung unter ungewohnten Bedingungen
  • Passage durch andere Wirte
  • Gezielte genetische Veränderungen, die die Virulenz reduzieren. Attenuation ist bei Bakterien durch den Abbruch der Transkription gekennzeichnet. Dies ist eine effiziente RNA-basierte Regulationsstrategie, die häufig in Bakterien vorkommt.

Hinweis(e)

Ein attenuierter Erreger ist per Definition nicht vollständig inaktiv (inaktiviert), sondern lediglich nur abgeschwächt.

Literatur
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  1. Goławski M et al. (2022) The Reassessed Potential of SARS-CoV-2 Attenuation for COVID-19 Vaccine Development-A Systematic Review. Viruses 14:991.
  2. Paff ML et al. (2018) Combinatorial Approaches to Viral Attenuation. mSystems 31:e00046-18.

Verweisende Artikel (1)

Chikungunya-Fieber;
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