Kaolin (INCI)

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 28.03.2018

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Synonym(e)

Argilla alba; Bolus alba; C.I. 77004 (INCI); E559; E 559; Kaolinum ponderosum; Porzellanerde; Terrra di Siena; Weißer Ton

Definition

Kaolin (chin.: kao-ling=hoher Berg) beschreibt ein weltweit vorkommendes, weißes Tonmineral, das zur Gruppe der feinkörnigen Silikatmineralien (Alumniumsilicat) gezählt wird. Kaolin ist von trockener Konsistenz, kann leicht mit den Fingern zerrieben werden und nimmt dann die Struktur von feinem, weichem, etwas fettigem Mehl an. Kaolin weist einen matten, selten auch perlmuttartigen Glanz auf.

Kaolin ist chemisch indifferent, unlöslich in Wasser und organischen Lösungsmitteln. Angerührt mit wenig Wasser, ergibt sich eine plastische Masse, die nicht verläuft.

 

Hinweis(e)

Entstehung: Kaolin ist ein Verwitterungsprodukt das aus silikathaltigen Gesteinen wie Granit oder Rhyolith gebildet wird. Es weist neben Kaolinit einen hohen Anteil an Quarz und Feldspat auf.

Verwendung von Kaolin: Industriell spielt Kaolin in erster Linie als Rohmaterial in der Produktion von weißem Porzellan eine Rolle. 

In der Lebensmittelindustrie wird Kaolin unter der Bezeichnung E 559 als Trennmittel verwendet.

In der Kosmetikindustrie kommt Kaolin hauptsächlich als Grundlage für Körper- und Gesichtspuder sowie in verschiedenen Hautpflegeprodukte zum Einsatz. Gefärbte Arten sind durch Eisenoxide gelbbraun (Terra di Siena), rot (Bolus rubra) oder braun (Umbra) gefärbt und werden als Pigmente eingesetzt. Kaolin wirkt in kosmetischen Rezepturen als Absorptionsmittel (nimmt wasser- und/oder öllösliche, aufgelöste oder fein verteilte Substanzen auf), als Antibackmittel (verhindert als Antibackmittel das Zusammenbacken pulverförmiger kosmetischer Mittel), Abrasivum (entfernt etwa Verunreinigungen von der Körperoberfläche, unterstützt die mechanische Zahnreinigung und/oder verbessert den Glanz) und als Trübungsmittel.

Verweisende Artikel (2)

Silicium; Tonerde;
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