Suszeptibilitätsgene

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 09.02.2019

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Synonym(e)

Suszeptibilitäts-Gene

Definition

Suszeptibilitätsgene sind als Gene definiert, die das relative Risiko einer bestimmten Erkrankungsmanifestation erhöhen, ohne dass die meisten Individuen die Träger dieses Gens sind, erkranken.

Allgemeine Information

Viele Ekrankungen entstehen vermutlich durch eine Interaktion von Suszeptibilitätsgenen mit Umweltfaktoren wie Viren, weiteren infektiösen Agenzien, mit Medikamente, Chemikalien und UV-Expositionen u.a. Basierend auf Konkordanzanalysen bei Zwillingsstudien wird  vermutet, dass mindestens 3 oder 4  derartiger Suszeptibilitätsgene für die Manifestation  einer Erkrankung,  z.B. des SLE notwendig sind. Beweisend für eine genetische Prädispoition sind u.a. die um das 3-10fache erhöhte Erkrankungswahrscheinlichkeit bei monozygoten Zwillingen im  Verhältnis zu dizygoten Zwillingen. Weiterhin das 8-9fache relative Erkrankungsrisiko bei Verwandten ersten und zweiten Grades., sowie Kopplungsanalysen, die die Erkrankung mit bestimmten Haplotypen und dem MHC-Lokus assoziieren. Suszeptibilitätsgene dienen auch der Qualitätskontrolle der DNA und sind somit ein Faktor für Mutation und Chromosomendefekte.

Für alle wichtigen komplexen Erkrankungen sind heute Suszeptibilitätsgene bekannt. Für viele existieren gleichzeitig mongene Erkrankungsformen. Beispiele für monogene Ursachen und Suszeptibilitätsgene bei komplexen Erkrankungen sind z.B.:

 

Erkrankung                         Monogene Ursache        Suszeptibilitätgen

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Koronare Herzkrankheit   LDLR (LDL-Rezeptor)        APOE

Diabetes mellitus                GCK (Glucokinase) ………   CLP10

Mammakarzinom               BRCA1                                    CHEK2

Alzheimer-Erkrankung      PSEN1 (Presenilin-1)          APOE             

 

Verweisende Artikel (1)

Kawasaki-Syndrom;
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