Palivizumab

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 29.02.2020

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Definition

Palivizumab ist ein rekombinanter humanisierter monoklonaler Antikörper, der mittels DNA-Technologie in Maus-Myelom-Zellen hergestellt wurde.

Anwendungsgebiet/Verwendung

Palivizumab ist indiziert zur Prävention der durch das Respiratory-Syncytial-Virus (RSV) hervorgerufenen schweren Erkrankungen der unteren Atemwege, die Krankenhausaufenthalte erforderlich machen, bei Kindern mit hohem Risiko für RSV-Erkrankungen:

  • Kinder, die in der 35. Schwangerschaftswoche oder früher geboren wurden und zu Beginn der RSV-Saison jünger als 6 Monate sind.
  • Kinder < 2 Jahren, die innerhalb der letzten 6 Monate wegen bronchopulmonaler Dysplasie behandelt wurden.
  • Kinder < 2 Jahren mit hämodynamisch signifikanten angeborenen Herzfehlern.

Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung und Art der Anwendung: Die empfohlene Dosierung beträgt 15 mg Palivizumab/kg Körpergewicht (KG). Diese ist einmal im Monat, während des Zeitraums eines erhöhten RSV-Infektionsrisikos in der Bevölkerung, zu verabreichen. Es stehen nur unvollständige klinische Daten für > 5 Anwendungen zur Verfügung. Der Nutzen ist hinsichtlich des Schutzes über 5 Dosen hinaus nicht gesichert.

Es wird empfohlen, dass Kinder, die Palivizumab erhalten und mit RSV ins Krankenhaus aufgenommen werden, für die Dauer der RSV-Saison weiterhin Palivizumab in monatlichen Abständen erhalten, um weitere Krankenhausaufenthalte zu vermeiden. Es wird empfohlen, dass Kindern, die einer Operation unter Anwendung eines kardiopulmonalen Bypasses unterzogen werden, eine 15 mg/kg KG Palivizumab-Injektion verabreicht wird, sobald sie postoperativ stabil sind, um ausreichende Palivizumabserumspiegel zu gewährleisten. Während der restlichen RSV-Saison sollten die nachfolgenden Dosen bei Kindern mit nach wie vor bestehendem hohem Risiko, an einer RSV-Infektion zu erkranken, monatlich fortgesetzt werden.

Art der Anwendung:  Palivizumab wird intramuskulär verabreicht; vorzugsweise in die anterolaterale Seite des Oberschenkels. Auf Grund des Risikos einer Schädigung des Ischiasnervs sollte der M. glutaeus nicht routinemäßig als Injektionsstelle gewählt werden. Die Injektion sollte unter Einhaltung einer standardisierten aseptischen Technik verabreicht werden. Injektionsvolumina von mehr als 1 ml sollten als geteilte Dosen verabreicht werden.

 

Unerwünschte Wirkungen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder gegen einen sonstigen Bestandteile, oder gegen andere humanisierte monoklonale Antikörper. Bekannt sind das Auftreten allergischer Reaktionen, einschließlich sehr seltener Fälle von Anaphylaxie und anaphylaktischem Schock. In einigen Fällen wurde über Todesfälle berichtet. Es sollten Medikamente zur sofortigen Behandlung von schwerwiegenden Überempfindlichkeitsreaktionen, einschließlich Anaphylaxie und anaphylaktischem Schock, nach der Verabreichung von Palivizumab verfügbar sein.

Präparate

Synagis®

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Zuletzt aktualisiert am: 29.02.2020