MPO-Gen

Zuletzt aktualisiert am: 03.11.2023

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Synonym(e)

EC 1.11.1; EC 1.11.1.7; EC 1.11.2.2; HGNC: 7218; Myeloperoxidase; NCBI Gene: 4353; OMIM®: 606989

Definition

Das MPO -Gen (MPO steht für: Myeloperoxidase) ist ein Protein kodierendes Gen, das auf Chromosom 17q22 lokalisiert ist.

Zu den Krankheiten, die mit MPO assoziiert sind, gehören:

  • Myeloperoxidase-Mangel
  • und
  • Alzheimer-Krankheit, familiär
  • MPO-Mutationen, vor allem solche, die zu einem vollständigen MPO-Mangel führen, sind kumulativ mit GPP (generalisierte Psoriasis pustulosa) assoziiert (Haskamp S et al. 2020). Die Aktivität von vier Proteasen, die zuvor als aktivierende Enzyme von IL-36-Vorläufern vermutet wurden, korrelierte mit MPO-Mangel. MPO und die betroffenen Signalwege könnten attraktive Ziele für die Behebung von Entzündungen bei Neutrophilen darstellen (Haskamp S et al. 2020).

Allgemeine Information

Myeloperoxidase (MPO) ist ein Häm-Protein, das während der myeloischen Differenzierung synthetisiert wird und den Hauptbestandteil der neutrophilen azurophilen Granula darstellt. Die Myeloperoxidase wird als einkettiger Vorläufer produziert und wird anschließend in eine leichte und eine schwere Kette gespalten. Die reife Myeloperoxidase ist ein Tetramer, das aus 2 leichten und 2 schweren Ketten besteht. Dieses Enzym produziert Säuren, die für die mikrobizide Aktivität der Neutrophilen von zentraler Bedeutung sind.  Die Myeloperoxidase ist somit ein Teil des Wirtsabwehrsystems der polymorphkernigen Leukozyten. Es ist für die mikrobizide Aktivität gegen ein breites Spektrum von Organismen verantwortlich. In den stimulierten polymorphkernigen Leukozyten katalysiert MPO die Produktion von hypochlorige Säuren (die hypochlorige Säure (HOCl) ist eine milde Säure, die natürlicherweise in den weißen Blutkörperchen aller Säugetiere produziert wird. Sie spielt eine wichtige Rolle in unserem Immunsystem z.B. bei beginnenden Infektionen) die die mikrobizide Aktivität der polymorphkernigen Leukozyten erheblich steigern. Vermittelt die proteolytische Spaltung von Alpha-1-Mikroglobulin zur Bildung von t-Alpha-1-Mikroglobulin, das die Oxidation von Lipoproteinpartikeln niedriger Dichte wirksam hemmt und Gefäßschäden begrenzt.

Literatur
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  1. Cech P et al. (1979) Leukocyte myeloperoxidase deficiency and diabetes mellitus associated with Candida albicans liver abscess. Am J Med 66: 149-153
  2. Cramer R et al. (1982) Incidence of myeloperoxidase deficiency in an area of northern Italy: histochemical, biochemical and functional studies. Brit J Haemat 51: 81-87
  3. DeLeo FR et al. (1998) A novel form of hereditary myeloperoxidase deficiency linked to endoplasmic reticulum/proteasome degradation. J Clin Invest 101: 2900-2909.
  4. Fujisawa T et al. (2015) Granulocyte and Monocyte Adsorption Apheresis for Generalized Pustular Psoriasis: Therapeutic Outcomes in Three Refractory Patients. Ther Apher Dial 19:336-341.
  5. Haskamp S et al. (2020) Myeloperoxidase Modulates Inflammation in Generalized Pustular Psoriasis and Additional Rare Pustular Skin Diseases. Am J Hum Genet 107:527-538. d

  6. Mizutani Y et al. (2020) Intensive granulocyte and monocyte adsorption apheresis for generalized pustular psoriasis. J Dermatol 47:1326-1329.
  7. Takeichi T et al. (2023) Mild generalised pustular psoriasis patient with a heterozygous hypomorphic MPO variant successfully treated with granulocyte and monocyte adsorption apheresis. Exp Dermatol 32:1557-1562.

Weiterführende Artikel (2)

Myeloperoxidase; Psoriasis pustulosa;
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