MODY 13 E11.-

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Dr. med. S. Leah Schröder-Bergmann

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Zuletzt aktualisiert am: 17.11.2021

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Synonym(e)

Maturity-onset diabetes of the young type 13; MODY13; MODY Typ 13; OMIM 616329

Definition

MODY ist das Akronym für "Maturity-onset Diabetes of the Young" und bezeichnet eine Gruppe autosomal-dominant vererbter, genetisch heterogener, nicht immer insulinabhängiger Formen des Diabetes. Die MODY-Formen des Diabetes werden durch verschiedene Störungen der Betazell-Funktionen im Pankreas hervorgerufen. Das Körpergewicht der MODY-Patienten ist meist normal. Es werden auch keine der für Typ-1-Diabetes charakteristischen Autoimmunphänomene beobachtet. Selten sind weitere assoziierte Organdysplasien (Augen, Pankreas, Darm).

 

Ätiopathogenese

MODY 13 wird durch heterozygote Mutationen im KCNJ11 –Gen (Potassium Voltage-Gated Channel Subfamily J Member 11) das auf Chromosom 11p15 lokalisiert ist und für KIR6.2 kodiert, einer Untereinheit des ATP-sensitiven Kaliumkanals.

Klinisches Bild

Mody13- Patienten sind meist durch einen zunehmend schweren klinischen Verlauf gekennzeichnet. Es sind schlanke Patienten ohne Typ1-Diabetes. Die Erstmanifestation des familiär gehäuft auftretenden Diabetes erfolgt in der frühen Jugend (zwischen 12-30 Jahren); weiterhin bestehen eine renale Glukosurie. Unbehandelt entwickeln sich bei MODY 13-Patienten nahezu alle Spätkomplikationen, die auch bei Typ 2-Diabetikern zu beobachten sind (diabetische Angiopathie, Neuropathie, Nephropathie).

Therapie

MODY 13-Patienten sprechen wie andere MODY-Varianten hervorragend auf eine Therapie mit niedrig dosierten Sulfonylharnstoffen an (s.Bonnefond et al. 2012; Yorifuji et al. 2005). Im fortgeschrittenen Alter wird bei etwa jedem dritten Patienten eine Insulintherapie erforderlich. Bemerkung: Diese Aussage trifft auch für die MODY-Varianten 1,3, 12 zu. Diese sind zwar genotypisch unterschiedlich, phänotypisch jedoch mit progressiver Hyperglykämie weitgehend gleich.

Fallbericht(e)

Bonnefond et al. (2012) beschrieben eine französische Familie über 4-Generationen-Familie mit 12 von MODY betroffenen Mitgliedern. Das Diagnosealter lag zwischen 13 und 59 Jahren. Zusätzlich hatte ein Mitglied die Nüchternglukose und ein anderes Mitglied die Glukosetoleranz beeinträchtigt. Kein Familienmitglied hatte einen neonatalen Diabetes mellitus (NDM). Nachweislich war eine Mutation im KCNJ11-Gen. Betroffene Personen wurden effektiv mit oralen Sulfonylharnstoffen behandelt, wodurch der Phänotyp als MODY13 bestätigt wurde. Das Alter bei der Diabetes-Diagnose lag bei den Betroffenen zwischen 13 und 59 Jahren.

Yorifuji et al. (2005) beschrieben eine japanische Familie über 4-Generationen mit Diabetes mellitus. Das Erkrankungsalter der 4 Betroffenen lag zwischen 3 und 26 Jahren. Ein Patient litt an einem im Kindesalter; 2 hatten einen Erwachsenen-Typ-2-Diabetes. Nachweislich war eine Cys42-Arg-Mutation im KCNJ11-Gen. 2 der 4 betroffenen Personen kontrollierten ihren Diabetes ausschließlich mit Sulfonylharnstoffen.

Literatur
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  1. Bonnefond A et al. (2012) Whole-exome sequencing and high throughput genotyping identified KCNJ11 as the thirteenth MODY gene. PLoS One 7: e37423
  2. Yorifuji T et al. (2005) The C42R mutation in the Kir6.2 (KCNJ11) gene as a cause of transient neonatal diabetes, childhood diabetes, or later-onset, apparently type 2 diabetes mellitus. J. Clin. Endocr. Metab 90: 3174-3178

Verweisende Artikel (2)

KCNJ11-Gen ; MODY;

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