MAIT-Zellen

Zuletzt aktualisiert am: 04.03.2022

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Synonym(e)

Mukosa-assoziierte invariante T-Zellen; Schleimhaut-assoziierte invariante T-Zellen

Definition

Gruppe von evolutionär konservierten T-Zellen (MAIT steht für: Mukosa-assoziierte invariante T-Zellen) die Bakterien direkt bekämpfen können und gleichzeitig Steuerungsaufgaben im Immunsystem wahrnehmen können (Nel I et al. 2021). MAIT-Zellen wurden 2003 erstmals als eine Untergruppe von T-Zellen beschrieben. MAIT-Zellen sind vor allem in der Leber und im Blut zu finden, besiedeln aber auch Schleimhäute wie die Haut, den Mund, den Darm, die Atemwege und den Urogenitaltrakt, Oberflächen des menschlichen Organismus die in Kontakt mit der Umwelt und der Mikrobiota ihres Wirts stehen (Magalhaes I et al. 2020).

Allgemeine Information

MAIT-Zellen exprimieren einen semi-invarianten T-Zell-Rezeptor, der durch das MHC-Klasse-I-Molekül (MR1) kontrolliert wird. Sie werden MR1-abhängig als Reaktion auf mikrobielle Riboflavin-Metaboliten aktiviert, was zu schnellen Effektor-Funktionen führt. MAIT-Zellen können aber auch MR1-unabhängig durch Zytokine und Viren aktiviert werden (Magalhaes I et al. 2020).

MAIT-Zellen sind für die Hygiene des  Mikrobioms auf Haut und Schleimhäuten, das im gesunden Organismus aus Pilzen und Bakterien besteht, unverzichtbar (Nel I et al. 2021). MAIT-Zellen stammen unabhängig davon ob sie aus der Leber oder aus dem Blut isoliert wurden, von nur wenigen Ursprungszellen ab. MAIT-Zellen verfügen über ein begrenztes Repertoire an T-Zell-Antigenrezeptoren (TCR) mit bestimmten Antigenspezifitäten, die über alle Spezies hinweg konserviert sind. Sie können durch TCR-abhängige und TCR-unabhängige Mechanismen aktiviert werden und zeigen schnelle, angeborene Effektorreaktionen.

Ein Subpopulation der MAIT-Zellen erkennt Vitamin-B2-Stoffwechselprodukte von Bakterien und induziert die Ausschüttung von Zytokinen, die eine wichtige Rolle bei der Regulation der antimikrobiellen Immunantwort spielen. Wahrscheinlich können MAIT-Zellen zudem andere Immunzellen aktivieren und damit eine lokale Entzündung am Infektionsort verstärken. Diese Beobachtungen deuten auf wichtige Schutz- und Steuerungsfunktionen von MAIT-Zellen innerhalb des Immunsystems hin und helfen, die Immunkontrolle in menschlichen Organen besser zu verstehen.

Literatur
Für Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio Kopernio

  1. Godfrey DI et al. (2019) The biology and functional importance of MAIT cells. Nat Immunol 20:1110-1128.
  2. Lepore M et al. (2014) Parallel T-cell cloning and deep sequencing of human MAIT cells reveal stable oligoclonal TCRβ repertoire. Nature Communications  doi: 10.1038/ncomms4866
  3. Magalhaes I et al. (2020) MAIT Cells in Health and Disease. Methods Mol Biol 2098:3-21.
  4. Nel I et al. (2021) MAIT cells, guardians of skin and mucosa? Mucosal Immunol 14:803-814.
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Zuletzt aktualisiert am: 04.03.2022