Die Behandlung ist abhängig sowohl von der Ursache als auch von dem Schweregrad des Laktatazidose (Berndt 2015).
Zu diesem kommt es besonders häufig bei Alkoholikern und Mangelernährten. Sollte ein B1- Mangel nachwiesen sein, empfiehlt sich die langsame i. v. Gabe von Thiamin (Berndt 2015).
Hierbei sollte die Elimination der Substanz durch eine Dialyse erfolgen. Dem Körper wird dadurch nicht nur das Metformin entzogen, sondern gleichzeitig auch ohne Natrium- bzw. Volumenbelastung Bikarbonat zugeführt werden (Berndt 2015).
Im laktatazidotischen Koma ist die Produktion von Laktat so ausgeprägt, dass die Azidose durch eine Alkalisubstitution nicht mehr ausgeglichen werden kann, da die Natriumbelastung dann zu hoch wäre.
Es sollte allerdings ein pH von wenigstens > 7,1 angestrebt werden. Die zunehmende Natriumkonzentration kann dannmit Diuretika angekurbelt werden (Hien 2007).
Ein weiteres Problem stellt das durch die Pufferung mit Bikarbonat entstehende CO2 dar, welches nur durch Steigerung der alveolären Ventilation eliminiert werden kann. Die Infusion sollte deshalb nur langsam erfolgen. Ansonsten ist die Elimination nicht gewährleistet und es kann im Blut zu einem Anstieg des CO2 Spiegels kommen, da die Diffusion von CO2 durch die Zellmembran zum einen die intrazelluläre Azidose verstärkt und zum anderen den zellulären Metabolismus beeinflusst.
Es wird deshalb über Puffersubstanzen diskutiert, die nicht zu einer vermehrten Bildung von CO2 führen wie z. B. Natriumkarbonat, Natriumhydrogencarbonat oder Tris (hydroxymethyl)- aminomethan (TRIS)
(Berndt 2015).
Die durch die Diurese und Azidose auftretenden massiven Verluste an Kalium müssen ebenfalls ausgeglichen werden. Das kann am besten durch eine Hämodialyse erfolgen. Diese sollte ab einem
pH < 7,0 und Laktatwerten > 90 mmol / l eingesetzt werden (Hien 2007).
- weitere Indikationen zur Hämodialyse sind:
- Biguanid- verursachte Laktatazidose (s. o.)
- Hypothermie
- Oligurie / Anurie
- Azotämie
(Berndt 2015)