Immundefizienz 100 mit OAS1-Defekt J84.0

Zuletzt aktualisiert am: 15.07.2022

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Synonym(e)

Hereditäre Pulmonale Alvolarproteinose; Immundefizienz 100 mit pulmonaler alvolärer Proteinose und hypogammaglobulinämie

Definition

Die Immundefizienz-100 und mit pulmonaler alveolärer Proteinose und Hypogammaglobulinämie (IMD100) wird durch eine heterozygote Mutation im OAS1-Gen (164350) auf Chromosom 12q24 verursacht.

Ätiopathogenese

Pathogenetisch hängen die Krankheitssymptome mit einer abnormen Funktion der Alveolarmakrophagen zusammen, die zu einem verminderten Abbau von Surfactant führt (Cho et al. 2018). Magg et al. (2021) stellten fest, dass die Erkrankung aus einem gain-of-function-Effekt resultiert, der insbesondere B-Zellen und Monozyten betrifft.

Die Entwicklung der Erkrankung scheint durch eine Virusinfektion beeinflusst oder ausgelöst zu werden und äußert sich in fortschreitender respiratorischer Insuffizienz, konfluierenden Konsolidierungen in der Lungendarstellung und diffusen Ansammlungen von Periodic Acid-Schiff (PAS)-positivem Material in den Lungenbläschen in Verbindung mit kleinen und nicht schaumigen Alveolarmakrophagen.

Klinisches Bild

Der Immundefekt manifestiert sich in erster Linie als Lungenerkrankung, die durch das Auftreten einer respiratorischen Insuffizienz aufgrund einer pulmonalen alveolären Proteinose (s. u. Pulmonale Alveolarproteinose) in den ersten Lebensmonaten gekennzeichnet ist. Betroffene Personen können bei der Geburt eine normale Atmungsfunktion haben.

Neben der fortschreitenden respiratorischen Insuffizienz weisen die Patienten außerdem eine Hypogammaglobulinämie, eine Leukozytose und eine Splenomegalie auf.

Therapie

Eine hämatopoetische Stammzelltransplantation (HSCT) kann zur Heilung führen.

Verlauf/Prognose

Viele Patienten sterben im Säuglingsalter oder in der frühen Kindheit an Atemversagen

Literatur
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  1. Cho K et al. (2006) Successful treatment of congenital pulmonary alveolar proteinosis with intravenous immunoglobulin G administration. Respirology 11: 74-77.
  2. Cho K et al. (2018) Heterozygous mutations in OAS1 cause infantile-onset pulmonary alveolar proteinosis with hypogammaglobulinemia. Am J Hum Genet 102: 480-486.
  3. Magg T et al. (2021) Heterozygous OAS1 gain-of-function variants cause an autoinflammatory immunodeficiency. Sci Immun 6: eabf9564.
  4. Tanaka-Kubota M et al. (2018) Hematopoietic stem cell transplantation for pulmonary alveolar proteinosis associated with primary immunodeficiency disease. Int J Hemat 107: 610-614.

Weiterführende Artikel (2)

OAS1-Gen; Pulmonale Alveolarproteinose ;

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Zuletzt aktualisiert am: 15.07.2022