GRN-Gen

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 06.05.2021

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Synonym(e)

Acrogranin; CLN11; Epithelin; Epithelin Precursor; GEP; Glycoprotein 88; Glycoprotein Of 88 Kda; GP88; Granulin-Epithelin; Granulin Precursor; Granulins; GRN; OMIM®: 138945; PC Cell-Derived Growth Factor; PCDGF; PEPI; PGRN; Proepithelin; Progranulin

Definition

Das GRN-Gen (Granulin Precursor) ist ein Protein kodierendes Gen, das auf Chromosom 17q21.31 lokalisiert ist. Das Gen kodiert für ein Protein namens Progranulin. Hierbei handelt es sich um ein 88 kDa großes Vorläuferprotein (Progranulin wird auch als Proepithelin und PC cell-derived growth factor bezeichnet). Durch Spaltung von Progranulin entsteht in den Lysosomen reifes Granulin, das weiter in eine Vielzahl von aktiven, 6 kDa großen Peptiden gespalten werden kann. Diese kleineren Spaltprodukte werden als Granulin A, Granulin B, Granulin C usw. bezeichnet. Die Epitheline 1 und 2 sind synonym mit den Granulinen A bzw. B. 

Allgemeine Information

Progranulin ist v.a. in der Membran von Lysosomen lokalisiert. Lysosome sind kleine spezialisierte Zellorganellen, die Materialien verdauen und recyceln. Der Precursor Progranulin kommt in allen Geweben des Körpers vor, ist aber am aktivsten in Zellen, die sich schnell teilen, wie z. B. Hautzellen (Fibroblasten), Zellen des Immunsystems und bestimmte Gehirnzellen. Progranulin reguliert das Wachstum, die Teilung und das Überleben dieser Zellen. Allerdings können auch verschiedene Mitglieder der Granulin-Proteinfamilie als Inhibitoren, Stimulatoren oder mit doppelter Wirkung auf das Zellwachstum wirken.

Progranulin spielt auch eine wichtige Rolle bei der frühen Embryonalentwicklung, der Wundheilung und der Immunantwort des Körpers auf Verletzungen (Entzündungen).

Progranulin ist in Gehirnzellen aktiv. Allerdings ist wenig über die Rolle dieses Proteins im Gehirn bekannt. Es scheint entscheidend für das Überleben von Nervenzellen (Neuronen) zu sein.

Klinisches Bild

Zu den Krankheiten, die GRN-assoziiert sind, gehören:

  • Ceroid Lipofuscinosis, Neuronal, 11 (CLN11) auch Neuronal Ceroid Lipofuscinosis 11 benannt.
  • GRN-related frontotemporal lobar degeneration with Tdp43 inclusions

Literatur
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  1. Cruts M et al. Loss of progranulin function in frontotemporal lobar degeneration. Trends Genet 24:186-194.
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  4. Le Ber I et al. (2007) Progranulin null mutations in both sporadic and familial frontotemporal dementia. Hum Mutat 28:846-855.
  5. Paushter DH et al. (2007) Phenotypic variability associated with progranulin haploinsufficiency in patients with the common 1477C-->T (Arg493X) mutation: an international initiative. Lancet Neurol 6:857-868.
  6. Yu CE et al. (2010) The spectrum of mutations in progranulin: a collaborative study screening 545 cases of neurodegeneration. Arch Neurol 67:161-170.

Verweisende Artikel (1)

Autophagie-Gene;

Weiterführende Artikel (1)

Lysosom;
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